Vom 19. April bis zum 13. August setzt das Whitney Museum of American Art in New York zwei parallele Ausstellungen in einen kontrast- und erkenntnisreichen Dialog. Mit Jaune Quick-to-See Smith: Memory Map, der ersten New Yorker Retrospektive der Künstlerin (*1940), blickt das Museum auf Werke auf fünf Jahrzehnten zurück. Smith ist Mitglied der Confederated Salish and Kootenai Tribes of the Flathead Nation im US-Bundesstaat Montana und schuf ein satirisches und humorvolles Œuvre. Es verbindet Kunstrichtungen wie die Pop-Art und den Neoexpressionismus mit Traditionen ihrer indigenen Kunst. Smith sieht ihre Aufgabe als Künstlerin darin, »das heutige Leben in Amerika zu untersuchen und es durch die Weltanschauung der indigenen Völker zu interpretieren.«
Die Erinnerungen an das 20. Jahrhundert sehen sich Zukunftsaussichten gegenüber, die von neuester Technik, Problemen der Datensammlung und Bildmanipulation sowie einer von Werbung beherrschten Gesellschaft dominiert werden. Die Werke stammen von Josh Kline (*1979 in Philadelphia), der als einer der führenden Künstler seiner Generation gilt. Josh Kline: Project for a New American Century ist seine erste große museale Präsentation in seinem Heimatland. Die Besuchenden erwartet eine Reihe von Installationen, Videokunst mit Deep-Fake-Software, außerdem Skulpturen, Fotografien und Designstücke, die eine radikale und mitunter bedrohliche Zukunft vorhersagen.