München, Lenbachhaus: erste Übersicht über Rosemary Mayers Werk

Rosemary Mayer: ein Bündnis aus Sprache und Material

Der studierten Philologin und Künstlerin Rosemary Mayer gilt ab dem 11. Juni eine erste museale Übersicht über ihr Lebenswerk. Das Lenbachhaus in München zeigt in Ways of Attaching, wie sie Sprache, Material und Techniken miteinander verknüpft.

10. June 2022
Die Künstlerin mit ihrer Skulptur Hroswitha in der A.I.R. Gallery in New York, 1973
Courtesy The Rosemary Mayer Estate, New York
Die Künstlerin mit ihrer Skulptur Hroswitha in der A.I.R. Gallery in New York, 1973

Das Lenbachhaus in München gibt ab dem 11. Juni als erstes Museum einen Überblick über das Schaffen von Rosemary Mayer (1943–2014). Die Ausstellung Ways of Attaching befasst sich enger mit den skulpturalen Methoden der US-amerikanischen Künstlerin. Dazu gehören etwa das Drapieren, Knoten, Spannen und Balancieren – Techniken, die sich metaphorisch durch das zeichnerische, geschriebene und performative Werk Mayers bis in die 2000er Jahre ziehen.

Die studierte Philologin verknüpfte ihren sprachbasierten beruflichen Zweig mit Praktiken der Bildhauerei, mit Installationen und Plastiken. Sie verband in ihrem Werk Minimalismus mit manieristischer Malerei, mit der Architektur des Barocks und des Rokokos und mit Texten mittelalterlicher Autorinnen und Autoren sowie zeitgenössischer Dichterinnen und Dichter. Der Titel Ways of Attaching ist daher gewollt ambig: Der englische Begriff Attaching referiert sowohl auf die buchstäbliche Verknüpfung verschiedener Materialien als auch auf zwischenmenschliche Bindungen – Freundschaften und Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus Vergangenheit und Gegenwart waren maßgeblich für Mayers Kunstverständnis.

Die Ausstellung läuft bis zum 18. September. Sie entstand aus einer Kooperation mit Marie und Max Warsh aus dem Nachlass von Rosemary Mayer sowie in Partnerschaft mit dem Swiss Institute in New York, dem Ludwig Forum in Aachen und dem Spike Island in Bristol.Art.Salon

Beowulf: Grendel dives into the mere / Beowulf: Grendel taucht in den Sumpf, 2003
Courtesy The Rosemary Mayer Estate, New York
Beowulf: Grendel taucht in den Sumpf, 2003

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