Inspiriert von John Heartfield (1891-1968), oft als Erfinder der politischen Fotomontage bezeichnet, begann Peter Kennard (*1949) in den 1970ern mit dem Medium zu arbeiten. Seine Werke kommentierten und kritisierten unter anderen den Vietnamkrieg, die Apartheid und nukleare Aufrüstung. Kennard entwickelte einen unverwechselbaren Stil, der die Brücke zwischen hoher Kunst und Massenmedien schlägt, wodurch er ein breites Publikum erreicht.
» Meine Kunst erwächst aus der Empörung über die Tatsache, dass das Streben nach finanziellem Profit jeden Winkel unserer Gesellschaft beherrscht. Der Profit verdeckt die Armut, den Rassismus, den Krieg, die Klimakatastrophe und vieles mehr... Archive of Dissent versammelt Arbeiten aus fünfzig Jahren, die alle versuchen, diese Wut auszudrücken, indem sie die Maske zerreißen, indem sie Bilder, mit denen wir alle täglich bombardiert werden, ausschneiden, zerreißen, montieren und einander gegenüberstellen. Es zeigt, was sich hinter der Maske verbirgt [...]«, sagt Kennard über seine Kunst und über die aktuelle Ausstellung Peter Kennard: Archive of Dissent in der Londoner Whitechapel Gallery. Die Exponate sind dort vom 23. Juli 2024 bis zum 19. Januar 2025 präsentiert.
In einer der umfassendsten Ausstellung über Peter Kennard sind Arbeiten von den 1970ern bis zur Gegenwart versammelt. Unter anderem werden seine Installationen Boardroom und Double Exposure, beide aus dem Jahr 2023, sowie seine neue Arbeit The People’s University of the East End (2024) gezeigt. Kennard arbeitet in London und ist emeritierter Professor für politische Kunst am Royal College of Art. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt Haywain with Cruise Missiles (1980), eine Fotomontage zur atomaren Abrüstung, die das Gemälde The Hay Wain (1821) von John Constable zitiert.