Letzte Sonderausstellung am alten Standort

»Lotte Jacobi & Lotte Reiniger. Zwischen Erfolg und Exil« im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

Zwei Pionierinnen der Kunst in Deutschland: Lotte Jacobi und Lotte Reiniger, eine Fotografin und eine Trickfilmerin, waren in der Weimarer Republik anerkannte Avantgardistinnen. Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin zeigt vom 22. Januar bis 20. März 2022 die Sonderausstellung Lotte Jacobi und Lotte Reiniger. Zwischen Erfolg und Exil mit faszinierenden Werken der beiden Künstlerinnen.

22. January 2022
Lotte Jacobi, Selbstporträt 1929, Berlinische Galerie (c) Lotte Jacobi Archives, University of New Hamsphire, USA
Berlinische Galerie (c) Lotte Jacobi Archives, University of New Hampshire, USA
Lotte Jacobi, Selbstporträt, 1929

Vom 22. Januar bis 20. März 2022 bietet das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin kurz vor seinem Umzug an einen neuen, barrierefreien Standort am Schloss Charlottenburg ein Ausstellungshighlight, das einmal mehr die fesselnde Kunstszene der 1920er-Jahre in Deutschland vorstellt: Lotte Jacobi und Lotte Reiniger. Zwischen Erfolg und Exil vereint Fotografien Jacobis mit Trickfilmen und Scherenschnitten Reinigers. Etwa 70 Exponate, hauptsächlich Leihgaben unter anderem aus der Berlinischen Galerie, dem Jüdischen Museum und dem Nachlass Reinigers aus dem Stadtmuseum Tübingen, entführen in eine Zeit, die besonders intensiv von künstlerischer Freiheit und Avantgardedenken geprägt war.

Lotte Jacobi (1896-1990) fotografierte neben Porträts vor allem Theater- und Tanzvorführungen in dynamischer Art und Weise. Sie erkundete das Unkonventionelle und erwies sich auch als talentierte Geschäftsfrau. Ihre Fotografien wurden in Zeitungen verbreitet und waren allgemein bekannt. Im Jahr 1935 emigrierte Jacobi mit ihrer Familie aufgrund des nationalsozialistischen Regimes in die USA. Die Sonderausstellung zeichnet diese Zäsur nach: es werden nur Werke aus der Zeit bis 1935 präsentiert.

Auch Lotte Reiniger (1899-1981) verließ im selben Jahr Deutschland und lebte größtenteils in London. Sie kam früh in Kontakt mit der Trickfilmszene und produzierte bereits Anfang der 1920er-Jahre eigene, avantgardistische Kurzfilme mit Scherenschnitten. Daneben war sie auch in der Werbung gefragt und erfolgreich. Am bekanntesten ist Reiniger für ihren 1926 erschienen Trickfilm Die Abenteuer des Prinzen Achmed, an dem sie drei Jahre lang arbeitete. Der Film ist heute der älteste noch erhaltene animierte Langfilm der Welt, über 10 Jahre älter als Walt Disneys erster Spielfilm.Art.Salon

Lotte Reiniger beim Arbeiten am Achmed-Film, 1926 (c) Stadtmuseum Tübingen
(c) Stadtmuseum Tübingen
Lotte Reiniger beim Arbeiten am Achmed-Film, 1926

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»Robert Frank: Mary’s Book« im Museum of Fine Arts Boston

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