Bekanntheit erlangte die aus Toronto stammende Künstlerin G. B. Jones (*1965) in den 80er Jahren. In ihrem queeren Punk-Magazine J.D.s veröffentlichte sie sogenannte Tom Girls drawings, die damals wie heute − wenn auch in abgeschwächter Form − aufgrund ihrer LGBTQ+-Thematik in Kanada der Zensur unterliegen. Jones ließ sich davon nie stoppen und fertigte weitere bekannte Zeichenserien wie Car Crash und The Last Woman On Earth. Sie kreierte den Begriff »queercore«, arbeitete als No-Bugdet-Filmemacherin und Musikerin. Ihre visuelle Kunst lässt sich am besten dem Post-Punk zuordnen. Die Organisation Kunstverein zeigt in Amsterdam vom 20. Januar bis zum 1. April GB Jones, die erste europäische Soloschau der Künstlerin. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband, der Jones‘ Zeichnungen und ihrer Zensurgeschichte detaillierter vorstellt.
Der Kunstverein ist eine von Frauen geleitete Non-Profit-Organisation mit Standorten in Amsterdam, Aughrim, Mailand, New York und Toronto. Ihr Markenzeichen sind experimentell kuratierte Ausstellungen, die sich Avantgarde-Kunstschaffenden widmen, die – oft zu Unrecht − in der Kunstgeschichtsschreibung nur eine Nebenrolle spielen.