Suzanne Valadon im Centre Pompidou

Ein revolutionärer weiblicher Blick

Zu Lebzeiten war sie international bekannt und galt als eine der bedeutendsten Malerinnen ihrer Zeit: Die unkonventionelle Suzanne Valadon erhält nun im Centre Pompidou eine große gleichnamige Ausstellung mit fast 200 Exponaten. Die Eröffnung ist am 15. Januar.

13. January 2025
Suzanne VALADON Etude pour le lancement du filet, 1914
Crédit Photo : Centre Pompidou, MNAM-CCI/Philippe Migeat/ Dist. GrandPalaisRmn
Suzanne VALADON, Etude pour le lancement du filet, 1914, Fusain sur papier calque, 62 x 82 cm, Acquisition de l’Etat, 1937 Paris, Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Inv. AM 1492 D

Das Centre Pompidou besitzt die größte Sammlung an Werken der Malerin Suzanne Valadon (1865-1938). Erstmals seit 1967 ist ihr wieder eine große Ausstellung in Paris gewidmet, die um Leihgaben unter anderem aus dem Musée d’Orsay und dem Metropolitan Museum of Modern Art in New York ergänzt wird. Die Künstlerin begann ihre Karriere als Model und lernte, indem sie Malern bei der Arbeit zusah. Als Autodidaktin erwarb sie sich schnell einen Ruf in Montmartre und wurde in den folgenden Jahren auch international bekannt. Valadon gilt als wichtige Pionierin der frühen Moderne und war die erste Frau, die ein großes frontales Aktgemälde eines Mannes anfertigte – ein wahrer Schock, denn Frauen war dies nach den Konventionen ihrer Zeit noch untersagt. Die als wild und freigeistig beschriebene Malerin ließ sich nie einer Kunstrichtung einordnen, sie entwickelte einen ganz individuellen Stil. Die Ausstellung Suzanne Valadon läuft vom 15. Januar bis zum 26. Mai in Paris.

Der Akt, sowohl männlich als auch weiblich, war das Hauptthema Valadons. Sie begegnete ihm ohne Voyeurismus und Künstlichkeit. Valadon zeigte Nacktmodelle in ungewöhnlichen Posen, die die Körper nicht idealisierten oder sexualisieren. Später machte sie mit ungeschönten Selbstporträts ihres alternden Körpers von sich Reden – womit sie selbst heute noch auf gewisses Unverständnis stoßen würde. Neben den Gemälden und Zeichnungen Valadons erwarten Besuchende bisher unveröffentlichtes Archivmaterial und ausgewählte Gemälde von Zeitgenossinnen wie Juliette Roche, Georgette Agutte, Jacqueline MarvalEmilie Charmy and Hélène Delasalle, die Valadons Schaffen kontextualisieren.Art.Salon

Suzanne Valadon La Poupée Délaissée, 1921
Photo © National Museum of Women in the Arts, Washington, D.C. Photograph by Lee Stalsworth
Suzanne Valadon, La Poupée Délaissée, 1921, Huile sur toile, 135 x 95 cm, National Museum of Women in the Arts, Washington D.C, gift of Wallace and Wilhelmina Holladay, Inv. 1986.336

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