
Ein revolutionärer weiblicher Blick
Zu Lebzeiten war sie international bekannt und galt als eine der bedeutendsten Malerinnen ihrer Zeit: Die unkonventionelle Suzanne Valadon erhält nun im Centre Pompidou eine große gleichnamige Ausstellung mit fast 200 Exponaten. Die Eröffnung ist am 15. Januar.

Das Centre Pompidou besitzt die größte Sammlung an Werken der Malerin Suzanne Valadon (1865-1938). Erstmals seit 1967 ist ihr wieder eine große Ausstellung in Paris gewidmet, die um Leihgaben unter anderem aus dem Musée d’Orsay und dem Metropolitan Museum of Modern Art in New York ergänzt wird. Die Künstlerin begann ihre Karriere als Model und lernte, indem sie Malern bei der Arbeit zusah. Als Autodidaktin erwarb sie sich schnell einen Ruf in Montmartre und wurde in den folgenden Jahren auch international bekannt. Valadon gilt als wichtige Pionierin der frühen Moderne und war die erste Frau, die ein großes frontales Aktgemälde eines Mannes anfertigte – ein wahrer Schock, denn Frauen war dies nach den Konventionen ihrer Zeit noch untersagt. Die als wild und freigeistig beschriebene Malerin ließ sich nie einer Kunstrichtung einordnen, sie entwickelte einen ganz individuellen Stil. Die Ausstellung Suzanne Valadon läuft vom 15. Januar bis zum 26. Mai in Paris.
Der Akt, sowohl männlich als auch weiblich, war das Hauptthema Valadons. Sie begegnete ihm ohne Voyeurismus und Künstlichkeit. Valadon zeigte Nacktmodelle in ungewöhnlichen Posen, die die Körper nicht idealisierten oder sexualisieren. Später machte sie mit ungeschönten Selbstporträts ihres alternden Körpers von sich Reden – womit sie selbst heute noch auf gewisses Unverständnis stoßen würde. Neben den Gemälden und Zeichnungen Valadons erwarten Besuchende bisher unveröffentlichtes Archivmaterial und ausgewählte Gemälde von Zeitgenossinnen wie Juliette Roche, Georgette Agutte, Jacqueline Marval, Emilie Charmy and Hélène Delasalle, die Valadons Schaffen kontextualisieren.

Dive deeper into the art world
Psychonauten, Provenienz und persönliche Geschichten
Am 07. März eröffnet die Berlinische Galerie drei Ausstellungen parallel, die die Bandbreite der Sammlung vor Augen führt: Mit Provenienzen. Kunstwerke wandern, Käthe Kruse. Jetzt ist alles gut und Psychonauten. John Bock und Heiner Franzen erwartet Besuchende ein einmaliges Kunsterlebnis.
Grenzgänge der Fotografie
Soeben hat in Berlin der EMOP begonnen, der European Month of Photography, das größte Biennale-Festival für Fotografie in Deutschland. Das umfangreiche Ausstellungsprogramm umfasst mehr als 100 Beiträge, zudem nehmen zahlreiche weitere Galerien den EMOP zum Anlass, ihre aktuellen Ausstellungen der Fotografie zu widmen. Es gibt also viel zu entdecken, ganz besonders ans Herz legen möchten wir Euch aber natürlich unsere eigene Ausstellung Grenzgänge sowie The New You-We-Me des Vereins Berliner Künstler, unter anderem mit unserer hoch geschätzten Künstlerin Corinna Rosteck – zwei Gruppenschauen, die beide gleichermaßen und doch auf ganz unterschiedliche Weise fotografisch Grenzen erforschen.