Gent, Stedelijk Museum voor Actuele Kunst: »Splendid Isolation«

Die schöpferische Kraft der Isolation

Der Begriff der Isolation ist in den letzten beiden Jahren zwar verstärkt in die Mitte der Gesellschaft gerückt, dabei ist er nicht erst seit Corona ein Thema. Welch schöpferische Kraft die Abgeschiedenheit haben kann, will das Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent mit der Ausstellung Splendid Isolation ab dem 14. Mai aufdecken.

13. May 2022
Derek Jarman, Blue 1993
Courtesy & © Basilisk Communications Ltd
Derek Jarman, Blue, 1993

Das Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent, kurz S.M.A.K., betrachtet die Isolation aus einer schöpferischen Sicht. Selbst auferlegt bildet sie für viele schon beinahe die Arbeitsgrundlage. Wird sie aber zur Notwendigkeit, schwindet der intrinsische Anteil: Geografische, politische oder biologische Faktoren zwingen Künstlerinnen und Künstler dazu, sich abzuschotten. Die Ausstellung Splendid Isolation (dt: großartige Isolation) deckt ab dem 14. Mai auf, wie sie sich die Abgeschiedenheit zu Nutze gemacht haben. 

Unabhängig von der Ursache machen sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler die Situation zu eigen, um zu arbeiten – sei es aus der Not heraus, als Ausstiegsstrategie, als Anklage oder als Zeugnis. Splendid Isolation versammelt eine Reihe von Geschichten internationaler Kunstschaffender, die entweder derzeit in Isolation arbeiten oder in der Vergangenheit gearbeitet haben. Die Ausstellung endet am 18. September und zeigt Werke von Adrien Vescovi, Asim Abu Shakra, Danny Bergeman, David Byrd, Derek Jarman, Dom Sylvester Houédard, Eugenio Dittborn, Forrest Bess, Frank Walter, Hélène Amouzou, Hervé Yamguen, Hessie, Irma Blank, Judith Scott, Luciano Perna, Majd Abdel Hamid, Louise Bourgeois, Nalini Malani, Salam Atta Sabri, Sheroanawe Hakihiiwe, Shuvinaai Ashoona und Zehra Dogan.
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