Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahmes im MoMA

Die Kunst der Performance als politischer Akt

Im April eröffnet im New Yorker MoMA die Ausstellung May amnesia never kiss us on the mouth. Sie zeigt Werke der beiden Kunstschaffenden Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahmes und untersucht verschiedene Erfahrungen mit Gewalt, Verlust, Vertreibung und Zwangsmigration. Ihr Ziel ist es, die Kunst der Performance als politischen Akt zu betrachten.

24. April 2022
Still from May amnesia never kiss us on the mouth
Courtesy the artists
Basel Abbas and Ruanne Abou-Rahme. Standbild von May amnesia never kiss us on the mouth, 2020-ongoing.

Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York zeigt vom 23. April bis zum 26. Juni 2022 die Ausstellung May amnesia never kiss us on the mouth der beiden Kunstschaffenden Basel Abbas (*1983) und Ruanne Abou-Rahmes (*1983). Die Schau befasst sich mit verschiedenen Personen, die von ihren Erfahrungen mit Gewalt, Verlust, Vertreibung und Zwangsmigration berichten. Das Ziel ist es, die Kunst der Performance – egal, ob in Form von Gesang, gesprochenem Wort, Tanz oder Gesten – als politischen Akt zu betrachten, und das in einer Zeit, die von unzähligen Formen von Gewalt geprägt ist. Dafür haben Abbas und Abou-Rahme seit den frühen 2010er Jahren Online-Aufnahmen von Menschen gesammelt, die in Gemeinschaftsräumen im Irak, Palästina, Syrien und Jemen singen und tanzen. Die Ausstellung bringt diese tanzenden Körper mit neuen Performances zusammen, die die Kunstschaffenden gemeinsam mit der Tänzerin Rima Baransi und den Elektronikmusikern Haykal, Julmud und Makimakkuk geschaffen haben. Laut Abbas und Abou-Rahme würden sich zerrissene Gemeinschaften durch Gesang und Tanz gegen ihre eigene Auslöschung wehren und wieder Anspruch auf Raum, sich selbst und das Kollektiv erheben.

Still from May amnesia never kiss us on the mouth
Courtesy the artists
Basel Abbas and Ruanne Abou-Rahme. Standbild von May amnesia never kiss us on the mouth, 2020-ongoing.

Die Kunstschaffenden Basel Abbas (geboren 1983 in Nikosia, Zypern) und Ruanne Abou-Rahme (geboren 1983 in Boston, Massachusetts) schaffen seit 2009 gemeinsam Werke, die hypnotische Klanglandschaften mit vielschichtigen Videos kombinieren. Dabei stützen sie sich zum einen auf Abbas' Kenntnisse im Bereich der Klang- und Musikproduktion und zum anderen auf Abou-Rahmes Erfahrung als Filmemacher. Das Projekt May amnesia never kiss us on the mouth (2020 - fortlaufend) wurde vom MoMA und der Dia Art Foundation in Auftrag gegeben und sowohl als Online-Plattform als auch als physische Ausstellung präsentiert. Art.Salon

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