Der Maler des Kindes
Einer der bekanntesten und provokantesten Maler unserer Zeit wird 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt die ALBERTINA die Ausstellung Gottfried Helnwein. Ab dem 25. Oktober sind vor allem Werke der letzten 20 Jahre des hyperrealistischen Malers zu sehen.
Das geschundene Kind, psychisch und physisch, ist ein zentrales Motiv im Werk Gottfried Helnweins. Er, der in schwierigen Verhältnissen im Österreich der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, sieht im Kind den Menschen in seiner wahren Gestalt. Gesteuert von Kreativität und Imagination, bevor gesellschaftliche Systeme den Menschen schon in der Kindheit zerstören und zu einem gequälten Zahnrad von Staaten und Firmen machen. Helnweins hyperrealistischen Gemälde waren regelmäßig Gegenstand von Kontroversen, einige Werke wurden von der Polizei beschlagnahmt. Auch für seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dessen Folgen uns bis heute verfolgen und es auch in Zukunft werden, ist Helnwein bekannt. Fast 40 Jahre nach seiner ersten Einzelausstellung in der ALBERTINA findet nun mit Gottfried Helnwein eine Jubiläumsausstellung anlässlich des 75. Geburtstages des Malers in seiner Heimatstadt Wien statt. Die Schau präsentiert vom 25. Oktober 2025 bis zum 11. Februar 2024 jüngere Arbeiten aus den letzten 20 Jahren.
Gottfried Helnwein, geboren am 8. Oktober 1948, ist einer der bekanntesten Maler des 20. Jahrhunderts. Er schuf hyperrealistische Werke, die an Tabu-Themen rütteln und aufzeigen, wie Menschen etwa durch den Kapitalismus oder den Katholizismus manipuliert werden. Sein Vorbild sei die Comic-Figur Donald Duck, die trotz allem Unglück, das ihr passiert, beharrlich ihr Leben lebt. Der österreichische Künstler ist seit 2004 auch irischer Staatsbürger und lebt heute in Irland und Los Angeles. Im Laufe seines Lebens erhielt er zahlreiche bedeutende Auszeichnungen, so 2021 den Europäischen Kulturpreis für Bildende Kunst.
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