MoMA – Just Above Midtown. Changing Spaces

Der bewegte Ort

David Hammons, Butch Morris, Senga Nengudi, Lorraine O'Grady und Howardena Pindell – ihre Gemeinsamkeit? Sie alle haben sich in den 1970er und 1980er Jahren in der Just Above Midtown Galerie ausprobiert. Ein Ort, der afroamerikanische Kunst in den Vordergrund rückte und offen für Experimentelles war. Das Museum of Modern Art ruft ihren Geist ab dem 9. Oktober in Erinnerung. 

09. October 2022
Senga Nengudi performing Air Propo at JAM, 1981.
Courtesy Senga Nengudi und Lévy Gorvy.
Senga Nengudi performt Air Propo in der JAM, 1981.

Just Above Midtown war eine Kunstgalerie und zugleich ein Laboratorium in New York, das seine Pforten 1986 schloss. Linda Goode Bryant, die Leiterin, hatte bei der der Eröffnung 1974 die Vision, einen Ort für Kunst von People of Colour zu schaffen und ihre Zusammenarbeit zu stärken. Gleichzeitig strebte sie an, Kontakte zum bestehenden Kunstpublikum zu knüpfen. Aus dem Ort Just Above Midtown wuchsen schließlich Schlüsselfiguren der Kunst des späten 20. Jahhrunderts hervor  zu ihnen gehören etwa David Hammons, Butch Morris, Senga Nengudi, Lorraine O'Grady und Howardena Pindell. Die Galerie zeigte Ausstellungen, die sich mit der Idee künstlerischer und kultureller Vielfalt auseinandersetzten, und bot eine Plattform für Kritik an der Kommerzialisierung der Kunst. Sie bot Platz für unkonventionelle wie preiswerte Materialien, Video und Performance und war offen für Autodidaktinnen und -didakten sowie für Kunstschaffende der Westküste. Den Künstlerinnen und Künstlern wurde »freie Hand gelassen und es gab keine Einschränkungen«, erinnert sich Senga Nengudi.

Das Museum of Modern Art in New York erweckt den Geist dieses Ortes am 9. Oktober nun wieder zum Leben. Mit der Ausstellung Just Above Midtown. Changing Spaces begleitet das Museum die Besuchenden durch 12 Jahre erfinderischer Kunst, politischen Austauschs, Vorträge und Workshops der Wirkungsstätte. Es präsentiert Personen und Kunstwerke, die einst in Just Above Midtown zu sehen waren. Archivmaterial und Interventionen kontextualisieren indessen das experimentelle Ethos der Galerie. Die Ausstellung umfasst daneben auch Performances, Vorführungen, öffentliche Programme und eine Reihe von Kooperationen. Sie endet am 18. Februar 2023.Art.Salon

David Hammons (left) and Suzette Wright (center) at the Body Print-In held in conjunction with Hammons’s exhibition Greasy Bags and Barbeque Bones, Philip Yenawine’s home, 1975.
Fotografiert von Jeff Morgan. Courtesy David Hammons. Collection Linda Goode Bryant, New York.
David Hammons (links) und Suzette Wright (Mitte) beim Body Print-In im Rahmen von Hammons' Ausstellung Greasy Bags and Barbeque Bones, Philip Yenawine's home, 1975.

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Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

22. November 2024
London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024