New York: 1962-1964 lautet der nüchterne Titel der Kunstausstellung, die sich mit einer gesellschaftlich und künstlerisch bewegten Zeit auseinandersetzt. Etwa 150 Kunstwerke, die zwischen 1962 und 1964 in New York entstanden oder ausgestellt waren, finden diesen Sommer ihren Weg ins Jewish Museum. Vom 22. Juli 2022 bis zum 8. Januar 2023 erzählen sie von einer wenige Jahre umfassenden Zeitspanne, die die Kunstwelt bis heute prägen: Bunte Werke der Pop-Art beherrschen die Szene, bedeutende Künstler wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns verzeichnen ihre ersten musealen Ausstellungen (1963 bzw. 1964). Wie die Kunst stand damals auch die Gesellschaft mit der Kubakrise und der Ermordung Kennedys einer ungewissen Zukunft gegenüber, die es intensiv zu untersuchen galt. Diese New Yorker Schaffensphase wird heute auch als New Realism oder Factualism bezeichnet.
Die Ausstellung des Jewish Museum zeichnet diese Entwicklung nach, zeigt Werke der wichtigsten Ausstellungen aus den 60er Jahren in New York und geht den Arbeitsstrategien der Kunstschaffenden auf den Grund. New York: 1962-1964 ist die letzte Schau des 2020 verstorbenen Kurators und renommierten Kunsthistorikers Germano Celant.