In den letzten 15 Jahren erwarb das Los Angeles County Museum of Art (LACMA) Stück für Stück eine neue Sammlung, die es nun präsentiert: Die Ausstellung Archive of the World: Art and Imagination in Spanish America, 1500-1800 zeigt die Gemälde, Skulpturen, Textilien und anderes Kunsthandwerk, die die Sammlung enthält. Von den über 90 Exponaten sind etwas mehr als 20 erstmals in einem Museum zu sehen. Die Ausstellung läuft vom 12. Juni bis 30. Oktober.
»Spanischamerika war weder ein homogenes noch ein monolithisches Gebilde, und die einheimischen Künstler waren keine passiven Übernehmer fremder Traditionen«, so erklärt Kuratorin Ilona Katzew die Motivation für die Ausstellung. Die Kolonialisierung und Christianisierung der damals sogenannten »Neuen Welt« war ein komplexer gesellschaftlicher Vorgang. Lateinamerikanische Kunstschaffende fanden kreative Wege, die aufgezwungene europäische Kultur mit der jeweils eigenen zu verbinden. Die Region wurde ein Zentrum des weltweiten Handels, weshalb ein zeitgenössischer Schriftsteller sie als »Archiv der Welt« bezeichnete.