Den Namen Michael Craig-Martin verbindet man oft zuerst mit gemalten Alltagsgegenständen vor rosa, gelben oder grünen Hintergründen, einfarbig und kräftig. Tatsächlich wandte sich der Künstler erst Anfang der 1990er, als er bereits über 50 war, dieser Malerei zu. Er entdeckte, dass das Publikum emotional auf seine Gemälde reagierte, weshalb er dabei blieb. Zuvor löste seine Installations- und Konzeptkunst wie sein Werk An Oak Tree (1974) vor allem intellektuelle Reaktionen aus. In einer großen Retrospektive in der Royal Academy of Arts in London wird nun das Gesamtwerk des einflussreichen Künstlers präsentiert. Darunter sind auch neueste Arbeiten, die Craig-Martin eigens für die Ausstellung fertigte. Die Schau Michael Craig-Martin läuft vom 21. September bis zum 10. Dezember 2024.
Craig-Martin wurde 1941 in Dublin geboren, wuchs in den USA auf und lebt sein 1966 in London. Lange vor seinen heute bekanntesten Gemälden war er international als Konzeptkünstler bekannt und lehrte an der renommierten Goldsmith’s College School of Art. In dieser Tätigkeit übte er starken Einfluss auf die Young British Artists aus, zu denen Damien Hirst, Sarah Lucas, Julian Opie und Fiona Rae zählen. Craig-Martin, der sich künstlerisch als Beobachter und Aufzeichner des Alltagslebens denn als Künstler mit Agenda sieht, ist seit 2006 Mitglied der Royal Academy.