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Séraphine Louis
Marguerites
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 81
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 81
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 15.000 - 20.000 EUR
Price realised: 189.000 EUR
Price realised: 189.000 EUR
Description
1931
Ripolin auf Leinwand. 81 x 65,3 cm. Oben rechts rot signiert 'S Louis'.
In Deutschland kaum bekannt, gilt Séraphine Louis in Frankreich als eine der wichtigsten Malerinnen der Outsiderkunst. „Maler des heiligen Herzens“ nannte Wilhelm Uhde sie, den ebenfalls von ihm entdeckten Zöllner Henri Rousseau und andere Künstler der ‚Naiven‘. Nach einem ersten Ankauf eines Kasseler Museums 1928 ist die Malerei von Séraphine Louis heute in einer Vielzahl von Museen vertreten.
Der deutsche Sammler und Kunsthändler Wilhelm Uhde verfiel in Paris 1904 den Werken der französischen Avantgarde und handelte mit Werken u.a. von Picasso und Braque. So dürfte ihm auch eine Mittlerrolle bei den Ankäufen französischer Kunst durch deutsche Sammler und Museen zugekommen sein. Im Pariser Umland fielen ihm Stillleben von Séraphine Louis auf, einer Frau, die ihrer religiösen Inbrunst mit dem Malen von Früchten und Blumen Ausdruck verlieh. Uhde unterstützte sie bereits vor dem I. Weltkrieg mit einer Anstellung in seinem ländlichen ‚Pied da Terre‘ in Senlis und nach seiner kriegsbedingten Abwesenheit und Rückkehr u.a. 1928 mit der Ausrichtung einer eigenen Ausstellung.
Eins werden wollend mit der Natur, gestaltete Séraphine Louis Blumenbilder, die durch eine besondere Dichte und Intensität auffallen. Unmittelbar und formatfüllend drängen sich Blüte an Blüte in einem ‚Allover‘, das zu vibrieren scheint und unwillkürlich an sanft im Wasser schwingende Seeanemonen denken lässt.
Unser Gemälde stammt aus der Sammlung des Hamburger Schriftstellers Richard Möring, der als Peter Gan publizierte und der Wilhelm Uhde Ende der 1920er Jahren in Paris kennengelernt hatte und ihm bis zu Uhdes Tod freundschaftlich verbunden blieb.
Dr. Richard Möring, gen. Peter Gan, Hamburg und Paris; Stephanie Möring (in Erbfolge); Privatbesitz Hamburg (vom Vorbesitzer in Erbfolge)
Ripolin auf Leinwand. 81 x 65,3 cm. Oben rechts rot signiert 'S Louis'.
In Deutschland kaum bekannt, gilt Séraphine Louis in Frankreich als eine der wichtigsten Malerinnen der Outsiderkunst. „Maler des heiligen Herzens“ nannte Wilhelm Uhde sie, den ebenfalls von ihm entdeckten Zöllner Henri Rousseau und andere Künstler der ‚Naiven‘. Nach einem ersten Ankauf eines Kasseler Museums 1928 ist die Malerei von Séraphine Louis heute in einer Vielzahl von Museen vertreten.
Der deutsche Sammler und Kunsthändler Wilhelm Uhde verfiel in Paris 1904 den Werken der französischen Avantgarde und handelte mit Werken u.a. von Picasso und Braque. So dürfte ihm auch eine Mittlerrolle bei den Ankäufen französischer Kunst durch deutsche Sammler und Museen zugekommen sein. Im Pariser Umland fielen ihm Stillleben von Séraphine Louis auf, einer Frau, die ihrer religiösen Inbrunst mit dem Malen von Früchten und Blumen Ausdruck verlieh. Uhde unterstützte sie bereits vor dem I. Weltkrieg mit einer Anstellung in seinem ländlichen ‚Pied da Terre‘ in Senlis und nach seiner kriegsbedingten Abwesenheit und Rückkehr u.a. 1928 mit der Ausrichtung einer eigenen Ausstellung.
Eins werden wollend mit der Natur, gestaltete Séraphine Louis Blumenbilder, die durch eine besondere Dichte und Intensität auffallen. Unmittelbar und formatfüllend drängen sich Blüte an Blüte in einem ‚Allover‘, das zu vibrieren scheint und unwillkürlich an sanft im Wasser schwingende Seeanemonen denken lässt.
Unser Gemälde stammt aus der Sammlung des Hamburger Schriftstellers Richard Möring, der als Peter Gan publizierte und der Wilhelm Uhde Ende der 1920er Jahren in Paris kennengelernt hatte und ihm bis zu Uhdes Tod freundschaftlich verbunden blieb.
Dr. Richard Möring, gen. Peter Gan, Hamburg und Paris; Stephanie Möring (in Erbfolge); Privatbesitz Hamburg (vom Vorbesitzer in Erbfolge)
Artwork auctioned at nine times the upper estimate price
The work Marguerites by Séraphine Louis was worth EUR 189,000.00 to a buyer in June this year. This price was achieved in the auction Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst at Lempertz in Cologne and exceeded the previously set upper estimate of EUR 20,000.00 many times over. Despite this good result, it is not the highest hammer price for an artwork by Séraphine Louis; that achieved among the auctions we observed the lot Pommier, Circa 1928-1930 sold at auction in May 2012 with the realized price of EUR 261,667.00.
Kunstwerk zum Neunfachen des oberen Schätzpreises versteigert
Die Arbeit Marguerites von Séraphine Louis war einem Käufer im Juni diesen Jahres EUR 189.000,00 wert. Dieser Preise wurde in der Auktion Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst bei Lempertz in Köln erzielt und übertraf den zuvor angesetzten oberen Schätzpreis von EUR 20.000,00 um ein Vielfaches. Trotz des guten Ergebnisses ist dies nicht der höchste Zuschlag für ein Kunstwerk von Séraphine Louis; den erzielte unter den von uns beobachteten Auktionen die Arbeit Pommier, Circa 1928-1930 im Mai 2012 mit dem Hammerpreis von EUR 261.667,00.