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Roelant Savery
Landschaft mit Rundturm und Bogenbrücke, im Vordergrund Wasser- und Wattvögel
Found at
Lempertz,
Cologne
Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur, Lot 1533
17. Nov - 17. Nov 2018
Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur, Lot 1533
17. Nov - 17. Nov 2018
Estimate: 180.000 - 200.000 EUR
Price realised: 322.400 EUR
Price realised: 322.400 EUR
Description
Öl auf Leinwand (doubliert). 68,5 x 99,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Roelant Savery 1625.
Unser großformatiges Gemälde des niederländischen Malers Roelant Savery zeigt eine eindrucksvolle Fülle unterschiedlichster Vögel in einer paradiesisch anmutenden Landschaft, die ihrerseits zahlreiche verschiedene Pflanzen und Bäume aufweist. Bühnenartig in den Vordergrund gerückt finden sich friedlich vereint exotische Vögel wie ein ursprünglich in Neuguinea beheimateter Kasuar, ein Strauß und Papageien sowie heimische Vögel aller Arten, wie Störche, Schwäne, Enten und Hühner. Mächtige, baumbestandene Felshänge rahmen den Durchblick in den Mittel- und Hintergrund, wo die üppige Vogelwelt durch die Darstellung zweier für Savery charakteristischer weißer Pferde bereichert wird. Als „point de vue“ dient ein in helles Licht getauchter und von Wasser umgebener Rundturm, zu dem eine steinerne Bogenbrücke führt.
Die Fahrten holländischer Schiffe nach Ostindien und Südamerika haben in der Zeit Saverys viele exotische Vögel in Europa bekannt gemacht. Der Künstler hatte darüber hinaus aber noch eine weitere Quelle für seine fundierten Darstellungen exotischer Tiere: Ab 1603 hielt sich Savery für rund ein Jahrzehnt am Prager Hof von Rudolf II. auf, wo er in der berühmten Tiermenagerie des Kaisers außergewöhnliche und seltene Exemplare studieren, skizzieren und später in seine Gemälde integrieren konnte. In der ebenso legendären Kunst- und Wunderkammer des Habsburger Monarchen konnte Savery sogar einen ausgestopften Dodo bewundern, einen etwa einen Meter großen, flugunfähigen Vogel, der ausschließlich auf Mauritius vorkam und Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben ist. Savery hat diesen Vogel in einige seiner Werke integriert, beispielsweise in der deutlich kleineren „Landschaft mit Vögeln“ des Kunsthistorischen Museums in Wien (Inv.-Nr. GG 1082).
Roelant Savery, in Kortrijk geboren, entstammte einer Familie, die zahlreiche bedeutende Künstler hervorbrachte. Die Familie floh vor dem Einmarsch der Spanier nach Haarlem, wo Roelant bei seinem älteren Bruder Jacob in die Lehre ging. Beide Brüder siedelten 1591 nach Amsterdam über, wo sich Roelant bis zu seiner Abreise nach Prag als Landschafts-, Tier- und Stilllebenmaler etablierte. Nach seiner Rückkehr aus Prag lebte Savery zunächst wieder in Amsterdam, bevor er 1618 nach Utrecht zog. Dort ist auch unser 1625 datiertes Gemälde entstanden und der Künstler 1639 gestorben.
Kurt J. Müllenmeister hat unser Gemälde auf der Grundlage von Fotografien in sein 1988 erschienenes Werkverzeichnis aufgenommen. Anlässlich der Vorbesichtigung der Christie's-Auktion hat er das Gemälde 1991 in New York persönlich in Augenschein nehmen können und dem Käufer die Eigenhändigkeit Saverys mündlich bestätigt.
Auktion Sotheby's, London, 3.12.1969, Lot 41. – Frost & Reed, London. – Auktion Christie’s, New York, 11.1.1991, Lot 17. - Süddeutsche Privatsammlung.
Signiert und datiert unten rechts: Roelant Savery 1625.
Unser großformatiges Gemälde des niederländischen Malers Roelant Savery zeigt eine eindrucksvolle Fülle unterschiedlichster Vögel in einer paradiesisch anmutenden Landschaft, die ihrerseits zahlreiche verschiedene Pflanzen und Bäume aufweist. Bühnenartig in den Vordergrund gerückt finden sich friedlich vereint exotische Vögel wie ein ursprünglich in Neuguinea beheimateter Kasuar, ein Strauß und Papageien sowie heimische Vögel aller Arten, wie Störche, Schwäne, Enten und Hühner. Mächtige, baumbestandene Felshänge rahmen den Durchblick in den Mittel- und Hintergrund, wo die üppige Vogelwelt durch die Darstellung zweier für Savery charakteristischer weißer Pferde bereichert wird. Als „point de vue“ dient ein in helles Licht getauchter und von Wasser umgebener Rundturm, zu dem eine steinerne Bogenbrücke führt.
Die Fahrten holländischer Schiffe nach Ostindien und Südamerika haben in der Zeit Saverys viele exotische Vögel in Europa bekannt gemacht. Der Künstler hatte darüber hinaus aber noch eine weitere Quelle für seine fundierten Darstellungen exotischer Tiere: Ab 1603 hielt sich Savery für rund ein Jahrzehnt am Prager Hof von Rudolf II. auf, wo er in der berühmten Tiermenagerie des Kaisers außergewöhnliche und seltene Exemplare studieren, skizzieren und später in seine Gemälde integrieren konnte. In der ebenso legendären Kunst- und Wunderkammer des Habsburger Monarchen konnte Savery sogar einen ausgestopften Dodo bewundern, einen etwa einen Meter großen, flugunfähigen Vogel, der ausschließlich auf Mauritius vorkam und Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben ist. Savery hat diesen Vogel in einige seiner Werke integriert, beispielsweise in der deutlich kleineren „Landschaft mit Vögeln“ des Kunsthistorischen Museums in Wien (Inv.-Nr. GG 1082).
Roelant Savery, in Kortrijk geboren, entstammte einer Familie, die zahlreiche bedeutende Künstler hervorbrachte. Die Familie floh vor dem Einmarsch der Spanier nach Haarlem, wo Roelant bei seinem älteren Bruder Jacob in die Lehre ging. Beide Brüder siedelten 1591 nach Amsterdam über, wo sich Roelant bis zu seiner Abreise nach Prag als Landschafts-, Tier- und Stilllebenmaler etablierte. Nach seiner Rückkehr aus Prag lebte Savery zunächst wieder in Amsterdam, bevor er 1618 nach Utrecht zog. Dort ist auch unser 1625 datiertes Gemälde entstanden und der Künstler 1639 gestorben.
Kurt J. Müllenmeister hat unser Gemälde auf der Grundlage von Fotografien in sein 1988 erschienenes Werkverzeichnis aufgenommen. Anlässlich der Vorbesichtigung der Christie's-Auktion hat er das Gemälde 1991 in New York persönlich in Augenschein nehmen können und dem Käufer die Eigenhändigkeit Saverys mündlich bestätigt.
Auktion Sotheby's, London, 3.12.1969, Lot 41. – Frost & Reed, London. – Auktion Christie’s, New York, 11.1.1991, Lot 17. - Süddeutsche Privatsammlung.
Upper estimate price exceeded by 61 %.
The work Landschaft mit Rundturm und Bogenbrücke, im Vordergrund Wasser- und Wattvögel by Roelandt Savery was sold in the Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur auction at Lempertz in Cologne in November 2018. It achieved a price of EUR 322,400.00 exceeding the upper end of the estimate range by 61 %. Despite this good result, it is not the highest hammer price for an artwork by Roelandt Savery; that achieved among the auctions we observed the lot Orpheus Charming The Animals sold at auction in December 2016 with the realized price of GBP 452,750.00 (€ 529,338.21).
Oberer Schätzpreis um 61 % übertroffen
Die Arbeit Landschaft mit Rundturm und Bogenbrücke, im Vordergrund Wasser- und Wattvögel von Roelandt Savery wurde im November 2018 in der Auktion Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur bei Lempertz in Köln versteigert. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 322.400,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 61 %. Trotz des guten Ergebnisses ist dies nicht der höchste Zuschlag für ein Kunstwerk von Roelandt Savery; den erzielte unter den von uns beobachteten Auktionen die Arbeit Orpheus Charming The Animals im Dezember 2016 mit dem Hammerpreis von GBP 452.750,00 (€ 529.338,21).