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Priska von Martin
Zweite Niobe, Entwurf für eine größere Figur
Found at
Lempertz,
Cologne
Day Sale - Moderne Kunst, Lot 198
2. Jun - 2. Jun 2022
Day Sale - Moderne Kunst, Lot 198
2. Jun - 2. Jun 2022
Estimate: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Description
1981
Bronze. Höhe 19,5 cm. Unbezeichnet. - Mit oliv-anthrazitfarbener Patina.
Zuerst Schülerin, später verheiratet mit Toni Stadler, findet Priska von Martin zu einer eigenen, aber kongenialen archaischen Formensprache, Physis und Psyche menschlicher, besonders weiblicher Wesen künstlerisch festzuhalten. Hierzu bedient sie sich verschiedener künstlerischer Gattungen wie Zeichnung und Plastik, entwickelt aber ab 1968 auch eine zwitterhafte Alternative mit ihren „Roten Mädchen“, einer Art zweidimensionaler Plastik. „Die Roten Mädchen“, schreibt Priska von Martin in ihr Tagebuch, „sind bedenkenlos gemacht […], getrieben von der Lust, begleitet vom Gefühl der Freiheit, dass es den Zwang nicht gebe, immer Kunst machen zu müssen.“ (zit. nach Christine Litz, mehr Phönix, weniger Hydra, in: Priska von Martin, Ausst. Kat. Freiburg 2021, S. 33)
„Die Bildhauer im Umkreis der Münchner Akademie [entdeckten]die Möglichkeiten des kompletten Gussprozesses von der Bearbeitung des Wachsmodells bis hin zu den Nähten, Rissen und Formresten des Metallgusses. Mitte der 1950er-Jahre waren Georg Brenninger und Priska von Martin die beiden Künstler, an deren Arbeiten die Spuren des Gusses am deutlichsten sichtbar blieben.“ (Arie Hartog, “Lebendiges Jenseits der Nachahmung“, in: ebenda, S. 25 f.) Die herausragende Bedeutung und Sonderstellung der Bildhauerin Priska von Martin zeigt sich in der Tatsache, dass sie als eine von sechs Bildhauerinnen mit Käthe Kollwitz, Emy Roeder, Renée Sintenis u.a. unter 60 Bildhauern auf der Antwerpener Biennale für Bildhauerei 1957 ausgestellt wird.
Rhythmus von Form und Oberfläche sind besondere Merkmale ihrer Arbeiten. „Während die Hildebrandschule räumliche Logik und Abstraktion betonte, setzte Priska von Martin, losgelöst von der anatomischen Figur, höchst unterschiedliche plastische Akzente und erreichte damit eine bemerkenswerte visuelle Dynamik und Lebendigkeit im Sinne der von ihr so geschätzten Archaik.“ (Hartog, ebenda, S. 27).
Aus dem recht schmalen und selten angebotenen Werk Priska von Martins bieten die hier angebotenen Plastiken in ihrer Variationsbreite einen Einblick in ihre Arbeit.
Nachlass der Künstlerin; seitdem Familienbesitz
Bronze. Höhe 19,5 cm. Unbezeichnet. - Mit oliv-anthrazitfarbener Patina.
Zuerst Schülerin, später verheiratet mit Toni Stadler, findet Priska von Martin zu einer eigenen, aber kongenialen archaischen Formensprache, Physis und Psyche menschlicher, besonders weiblicher Wesen künstlerisch festzuhalten. Hierzu bedient sie sich verschiedener künstlerischer Gattungen wie Zeichnung und Plastik, entwickelt aber ab 1968 auch eine zwitterhafte Alternative mit ihren „Roten Mädchen“, einer Art zweidimensionaler Plastik. „Die Roten Mädchen“, schreibt Priska von Martin in ihr Tagebuch, „sind bedenkenlos gemacht […], getrieben von der Lust, begleitet vom Gefühl der Freiheit, dass es den Zwang nicht gebe, immer Kunst machen zu müssen.“ (zit. nach Christine Litz, mehr Phönix, weniger Hydra, in: Priska von Martin, Ausst. Kat. Freiburg 2021, S. 33)
„Die Bildhauer im Umkreis der Münchner Akademie [entdeckten]die Möglichkeiten des kompletten Gussprozesses von der Bearbeitung des Wachsmodells bis hin zu den Nähten, Rissen und Formresten des Metallgusses. Mitte der 1950er-Jahre waren Georg Brenninger und Priska von Martin die beiden Künstler, an deren Arbeiten die Spuren des Gusses am deutlichsten sichtbar blieben.“ (Arie Hartog, “Lebendiges Jenseits der Nachahmung“, in: ebenda, S. 25 f.) Die herausragende Bedeutung und Sonderstellung der Bildhauerin Priska von Martin zeigt sich in der Tatsache, dass sie als eine von sechs Bildhauerinnen mit Käthe Kollwitz, Emy Roeder, Renée Sintenis u.a. unter 60 Bildhauern auf der Antwerpener Biennale für Bildhauerei 1957 ausgestellt wird.
Rhythmus von Form und Oberfläche sind besondere Merkmale ihrer Arbeiten. „Während die Hildebrandschule räumliche Logik und Abstraktion betonte, setzte Priska von Martin, losgelöst von der anatomischen Figur, höchst unterschiedliche plastische Akzente und erreichte damit eine bemerkenswerte visuelle Dynamik und Lebendigkeit im Sinne der von ihr so geschätzten Archaik.“ (Hartog, ebenda, S. 27).
Aus dem recht schmalen und selten angebotenen Werk Priska von Martins bieten die hier angebotenen Plastiken in ihrer Variationsbreite einen Einblick in ihre Arbeit.
Nachlass der Künstlerin; seitdem Familienbesitz
Estimate price exceeded by 68 %.
The work Zweite Niobe, Entwurf für eine größere Figur by Priska von Martin was sold in the Day Sale - Moderne Kunst auction at Lempertz in Cologne in June last year. It achieved a price of EUR 5,040.00 exceeding the estimate by 68% . Despite this good result, it is not the highest hammer price for an artwork by Priska von Martin; that achieved among the auctions we observed the lot without title sold at auction in December 2015 with the realized price of EUR 5,625.00.
Schätzpreis um 68 % übertroffen
Die Arbeit Zweite Niobe, Entwurf für eine größere Figur von Priska von Martin wurde im Juni letzten Jahres in der Auktion Day Sale - Moderne Kunst bei Lempertz in Köln versteigert. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 5.040,00 und übertraf damit den zuvor vom Auktionshaus angesetzten Schätzpreis um 68%. Trotz des guten Ergebnisses ist dies nicht der höchste Zuschlag für ein Kunstwerk von Priska von Martin; den erzielte unter den von uns beobachteten Auktionen die Arbeit ohne Titel im Dezember 2015 mit dem Hammerpreis von EUR 5.625,00.