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- Winterliche Dorflandschaft mit Gasthaus zum Schwan
Pieter Brueghel d. J.
Winterliche Dorflandschaft mit Gasthaus zum Schwan
Estimate: 250.000 - 300.000 EUR
Price realised: not available
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Description
Öl auf Holz (parkettiert). 47 x 63 cm.
Signiert und datiert unten rechts: P. Breughel 1620.
Pieter Brueghel d. J. ist unter den Söhnen des berühmten Bauern-Brueghel nicht nur der älteste, sondern auch derjenige, der am nachhaltigsten das väterliche Genre fortsetzte und, wie Klaus Ertz bemerkte, damit zur Verbreitung seines Ruhmes beitrug. Er war erst fünf Jahre alt, als der bedeutende Vater starb, und so erlernte Pieter d. J. den Beruf des Malers nicht von ihm, sondern wahrscheinlich von Gillis van Coninxloo. Der entscheidende Ausgangspunkt für sein Schaffen jedoch, die wichtigste Inspirationsquelle für seine Motive und seinen Stil blieb stets das vom Vater hinterlassene Werk, insbesondere das grafische. Denn die meisten, damals schon außerordentlich gefragten Gemälde des Vaters befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon in Sammlungen außerhalb Flanderns. Einer der größten Sammler der Werke Pieter Brueghels d. Ä. war seinerzeit Kaiser Rudolf II.
Auch unser Gemälde ist ohne diese Quelle nicht denkbar, wirkt es doch wie ein Nachhall des 50 Jahre früher entstandenen großartigen Monatsbildes des Januars aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien: Das dunkle Gitterwerk der laublosen Bäume, das fahle Winterlicht, das zugefrorene Wasser, die Schneedecken auf den Dächern, die bäuerlichen Figuren - alle Elemente sind auf diesem Meisterwerk bereits vorgeprägt. Allerdings ist die Komposition des Jüngeren etwas kleinteiliger und der reine Genrecharakter seines Gemäldes ausgeprägter.
Von einem etwas erhöhten Standpunkt blickt der Betrachter auf ein winterliches Dorf entlang eines zugefrorenen Baches. Auf der linken Seite befindet sich ein ungewöhnlicher Zentralbau, der anhand seines Schildes als Gasthaus zum Schwan zu erkennen ist. Auf der anderen Seite des Baches ducken sich dicht bei dicht die schneebedeckten Häuser. Da und dort sieht man eine einsame Gestalt, während im Vordergrund zwei kleine Figurengruppen ins Auge fallen, darunter links ein streitendes Bauernpaar sowie auf dem Eis zwei Landsknechte mit ihren Hunden.
Klaus Ertz listet insgesamt vier Versionen dieser Komposition auf, die sich nur leicht voneinander unterscheiden. Ihre Entstehungsdaten liegen alle Anfang der 1620er Jahre, wobei unser 1620 datiertes Bild das früheste ist (K. Ertz, a.a.O., Nr. 1149, 1150 und 1151).
Galerie Scheidwimmer, München, 1970. - Deutsche Privatsammlung.
Signiert und datiert unten rechts: P. Breughel 1620.
Pieter Brueghel d. J. ist unter den Söhnen des berühmten Bauern-Brueghel nicht nur der älteste, sondern auch derjenige, der am nachhaltigsten das väterliche Genre fortsetzte und, wie Klaus Ertz bemerkte, damit zur Verbreitung seines Ruhmes beitrug. Er war erst fünf Jahre alt, als der bedeutende Vater starb, und so erlernte Pieter d. J. den Beruf des Malers nicht von ihm, sondern wahrscheinlich von Gillis van Coninxloo. Der entscheidende Ausgangspunkt für sein Schaffen jedoch, die wichtigste Inspirationsquelle für seine Motive und seinen Stil blieb stets das vom Vater hinterlassene Werk, insbesondere das grafische. Denn die meisten, damals schon außerordentlich gefragten Gemälde des Vaters befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon in Sammlungen außerhalb Flanderns. Einer der größten Sammler der Werke Pieter Brueghels d. Ä. war seinerzeit Kaiser Rudolf II.
Auch unser Gemälde ist ohne diese Quelle nicht denkbar, wirkt es doch wie ein Nachhall des 50 Jahre früher entstandenen großartigen Monatsbildes des Januars aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien: Das dunkle Gitterwerk der laublosen Bäume, das fahle Winterlicht, das zugefrorene Wasser, die Schneedecken auf den Dächern, die bäuerlichen Figuren - alle Elemente sind auf diesem Meisterwerk bereits vorgeprägt. Allerdings ist die Komposition des Jüngeren etwas kleinteiliger und der reine Genrecharakter seines Gemäldes ausgeprägter.
Von einem etwas erhöhten Standpunkt blickt der Betrachter auf ein winterliches Dorf entlang eines zugefrorenen Baches. Auf der linken Seite befindet sich ein ungewöhnlicher Zentralbau, der anhand seines Schildes als Gasthaus zum Schwan zu erkennen ist. Auf der anderen Seite des Baches ducken sich dicht bei dicht die schneebedeckten Häuser. Da und dort sieht man eine einsame Gestalt, während im Vordergrund zwei kleine Figurengruppen ins Auge fallen, darunter links ein streitendes Bauernpaar sowie auf dem Eis zwei Landsknechte mit ihren Hunden.
Klaus Ertz listet insgesamt vier Versionen dieser Komposition auf, die sich nur leicht voneinander unterscheiden. Ihre Entstehungsdaten liegen alle Anfang der 1620er Jahre, wobei unser 1620 datiertes Bild das früheste ist (K. Ertz, a.a.O., Nr. 1149, 1150 und 1151).
Galerie Scheidwimmer, München, 1970. - Deutsche Privatsammlung.