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Norbert Kricke
Große Flächenbahn
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 39
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 39
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 400.000 - 500.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1964
Edelstahl. Ca. 138 x 520 x 2 cm. Auf Metallplinthe 1 x 45 x 62 cm. - Mit leichten Altersspuren.
Der Bildhauer und Zeichner Norbert Kricke ist ein Individualist, dessen Werk sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht, seine Plastiken lassen sich weder dem Informel noch der Minimal Art zuschreiben. Er stellt mit minimalistischen und vollkommen eigenständigen Mitteln Bewegung im Raum dar und findet für diese Aufgabenstellung radikale, schwerelos erscheinende Lösungen, die gleichermaßen klar und poetisch sind.
Nach den farbig gefassten minimalistischen „Raumplastiken“ mit einfacher, geschlossener Linienführung vom Anfang der 1950er Jahre kommt er zu den „Bündelungen“, bei denen Knäuel aus gebogenen Stahldrähten von einem Zentrum aus in verschiedene Richtungen ausstrahlen.
Parallel dazu entsteht ab 1955/56 die Werkgruppe der „Flächenbahnen“. In ihnen werden die Bündel von Stahlstäben systematisiert. In der Längsausrichtung gegeneinander verschoben, sind sie als geschlossene Fläche nebeneinander ausgerichtet. Mit der gleichen formalen Konsequenz, die schon seine dreidimensionalen, offenen Raumplastiken auszeichnet, kanalisiert Kricke also nun die Bewegungsenergie in einer zweidimensionalen, hermetischen Wand. In ihrer materiellen Dominanz ruft sie eine ganz andere, gesteigerte Wirkung hervor. Statt einer explosionsartigen Bewegung aus dem Zentrum der „Bündelungen“ findet die Dynamik in den „Flächenbahnen“ auf einer einheitlichen, jedoch ins Unendliche weisenden Bahn statt: „Die Bewegung auf breiter Bahn und in der hohen Geschwindigkeit der Geraden wirkt sozusagen wie ein volltönender, euphorischer Impuls. Der Blick trifft auf die durch die lichtsammelnden Schmelzspuren der Verlötungsstellen der Stäbe gebildeten Kernzone und wird na
Die Zahl der entstandenen Flächenbahnen ist sehr begrenzt. Sie umfasst, wie auch in anderen Werkgruppen Krickes üblich, verschiedenste Größendimensionen. Die hier angebotene „Große Flächenbahn“ wird in ihrem Entstehungsjahr 1964 gemeinsam mit Krickes berühmter Raumplastik „Große Mannesmann“ auf der documenta III ausgestellt. Sie ist in ihrer Größe und Wirkung exzeptionell und wird nur von der „Großen Flächenbahn in zwei Ebenen“ (1957/59) an der Fassade des Kleinen Hauses des Musiktheaters im Revier, Gelsenkirchen, übertroffen.
Direkt vom Künstler erworben; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Edelstahl. Ca. 138 x 520 x 2 cm. Auf Metallplinthe 1 x 45 x 62 cm. - Mit leichten Altersspuren.
Der Bildhauer und Zeichner Norbert Kricke ist ein Individualist, dessen Werk sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht, seine Plastiken lassen sich weder dem Informel noch der Minimal Art zuschreiben. Er stellt mit minimalistischen und vollkommen eigenständigen Mitteln Bewegung im Raum dar und findet für diese Aufgabenstellung radikale, schwerelos erscheinende Lösungen, die gleichermaßen klar und poetisch sind.
Nach den farbig gefassten minimalistischen „Raumplastiken“ mit einfacher, geschlossener Linienführung vom Anfang der 1950er Jahre kommt er zu den „Bündelungen“, bei denen Knäuel aus gebogenen Stahldrähten von einem Zentrum aus in verschiedene Richtungen ausstrahlen.
Parallel dazu entsteht ab 1955/56 die Werkgruppe der „Flächenbahnen“. In ihnen werden die Bündel von Stahlstäben systematisiert. In der Längsausrichtung gegeneinander verschoben, sind sie als geschlossene Fläche nebeneinander ausgerichtet. Mit der gleichen formalen Konsequenz, die schon seine dreidimensionalen, offenen Raumplastiken auszeichnet, kanalisiert Kricke also nun die Bewegungsenergie in einer zweidimensionalen, hermetischen Wand. In ihrer materiellen Dominanz ruft sie eine ganz andere, gesteigerte Wirkung hervor. Statt einer explosionsartigen Bewegung aus dem Zentrum der „Bündelungen“ findet die Dynamik in den „Flächenbahnen“ auf einer einheitlichen, jedoch ins Unendliche weisenden Bahn statt: „Die Bewegung auf breiter Bahn und in der hohen Geschwindigkeit der Geraden wirkt sozusagen wie ein volltönender, euphorischer Impuls. Der Blick trifft auf die durch die lichtsammelnden Schmelzspuren der Verlötungsstellen der Stäbe gebildeten Kernzone und wird na
Die Zahl der entstandenen Flächenbahnen ist sehr begrenzt. Sie umfasst, wie auch in anderen Werkgruppen Krickes üblich, verschiedenste Größendimensionen. Die hier angebotene „Große Flächenbahn“ wird in ihrem Entstehungsjahr 1964 gemeinsam mit Krickes berühmter Raumplastik „Große Mannesmann“ auf der documenta III ausgestellt. Sie ist in ihrer Größe und Wirkung exzeptionell und wird nur von der „Großen Flächenbahn in zwei Ebenen“ (1957/59) an der Fassade des Kleinen Hauses des Musiktheaters im Revier, Gelsenkirchen, übertroffen.
Direkt vom Künstler erworben; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen