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Karl Hofer
Mädchen am Fenster
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 69
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 69
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 70.000 - 90.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1942
Öl auf Leinwand. 93,5 x 75,5 cm. Gerahmt. Unten rechts dunkelbraun monogrammiert und datiert 'CH 42' (ligiert). - In schöner Erhaltung.
Frauenfiguren oder -gruppen am Fenster sind ein wiederkehrendes Motiv innerhalb des Werkes von Karl Hofer. Dieses klassische Thema, das die Vermittlung vielfältiger Bildaussagen ermöglicht, steigert der Künstler im vorliegenden Fall zu einem meditativ-reduzierten, zeitlosen Gehalt. Die Rundbogenform des Fensters, die eine Verortung in einer mittelalterlichen Architektur nahelegt und die sich bereits in dem ein Jahr zuvor entstandenen Bild „Sieben Mädchen am Fenster“ (Wohlert 1548) findet, rahmt den Halbakt effektvoll ein. Die formale Strenge dieser Komposition wird aufgebrochen durch die Stoffbahnen des Vorhanges und des mittig auf dem Fenstersims platzierten Tuches. Obwohl stark vereinfacht wiedergegeben, wird die gewisse Schwere des Vorhangstoffes spürbar, der auf dem linken Handrücken der Dargestellten ruht, ihre Rechte greift locker in das vor ihr liegende Tuch. Trotz ihres unbekleideten Oberkörpers, mit dem sich die junge Frau unbefangen präsentiert, haftet ihrer Ersch
Interessant ist die differenzierte Farbbehandlung innerhalb der Komposition - das Schwarz der Fensteröffnung, der Vorhang und der Ansatz des Rockes sind flächig-deckend gemalt, das Inkarnat und die Wandflächen wurden dagegen in einem sehr lockeren, durchlässigen Duktus gesetzt. Resultat ist ein leicht spröder Charakter, der der Farbe eine Eigenwertigkeit jenseits ihrer darstellenden Funktion zugesteht.
Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf (1975); Sammlung Ehepaar Dr. Jansen, Nordrhein-Westfalen; seitdem in Familienbesitz
Öl auf Leinwand. 93,5 x 75,5 cm. Gerahmt. Unten rechts dunkelbraun monogrammiert und datiert 'CH 42' (ligiert). - In schöner Erhaltung.
Frauenfiguren oder -gruppen am Fenster sind ein wiederkehrendes Motiv innerhalb des Werkes von Karl Hofer. Dieses klassische Thema, das die Vermittlung vielfältiger Bildaussagen ermöglicht, steigert der Künstler im vorliegenden Fall zu einem meditativ-reduzierten, zeitlosen Gehalt. Die Rundbogenform des Fensters, die eine Verortung in einer mittelalterlichen Architektur nahelegt und die sich bereits in dem ein Jahr zuvor entstandenen Bild „Sieben Mädchen am Fenster“ (Wohlert 1548) findet, rahmt den Halbakt effektvoll ein. Die formale Strenge dieser Komposition wird aufgebrochen durch die Stoffbahnen des Vorhanges und des mittig auf dem Fenstersims platzierten Tuches. Obwohl stark vereinfacht wiedergegeben, wird die gewisse Schwere des Vorhangstoffes spürbar, der auf dem linken Handrücken der Dargestellten ruht, ihre Rechte greift locker in das vor ihr liegende Tuch. Trotz ihres unbekleideten Oberkörpers, mit dem sich die junge Frau unbefangen präsentiert, haftet ihrer Ersch
Interessant ist die differenzierte Farbbehandlung innerhalb der Komposition - das Schwarz der Fensteröffnung, der Vorhang und der Ansatz des Rockes sind flächig-deckend gemalt, das Inkarnat und die Wandflächen wurden dagegen in einem sehr lockeren, durchlässigen Duktus gesetzt. Resultat ist ein leicht spröder Charakter, der der Farbe eine Eigenwertigkeit jenseits ihrer darstellenden Funktion zugesteht.
Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf (1975); Sammlung Ehepaar Dr. Jansen, Nordrhein-Westfalen; seitdem in Familienbesitz