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Heinrich Hoerle
Bäume
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 22
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 22
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 30.000 - 40.000 EUR
Price realised: 52.920 EUR
Price realised: 52.920 EUR
Description
1931
Wachskreide auf festem Papier. 30,5 x 22,8 cm. Unter Glas gerahmt. Am rechten Seitenrand mittig monogrammiert und datiert 'h 1931'. - In guter Erhaltung. Am rechten Seitenrand leichte oberflächliche Bereibungen.
Um 1924 lösten sich die beiden in Köln tätigen Maler Heinrich Hoerle und Franz W. Seiwert aus der Dada-Bewegung, um den Weg einer gesellschaftlich orientierten Kunst einzuschlagen. Als „Gruppe progressiver Künstler“ waren Hoerle und Seiwert „Anhänger der marxistischen Ideologie in ihrem einfachen und ursprünglichsten Sinne, d. h. in der Beseitigung von Ungleichheit und Gewalt, Vereinigung der Menschen aller Klassen und Nationen und Abschaffung des Eigentums.“ (Evelyn Weiss, Von Dadamax zu A – Z – Die Kölner Progressiven der zwanziger Jahre, in: Ausst. Kat. Kunstverein Frechen 1970, o. S.) Aus sozialistischen Impulsen heraus wollte Hoerle eine Kunst für Menschen aller Klassen und sah sich, wie er schrieb, als "Arbeiter im Dienste der Ausgebeuteten“.
Nach künstlerischen Anfängen im Sinne der Neuen Sachlichkeit gelangte Hoerle zu einem Stil, der konstruktivistische mit realistischen Elementen verband. Diese Verbindung lässt sich auch an der angebotenen Wachskreidezeichnung „Bäume“ ablesen, bei der die wie Schornsteine aussehenden, stark abstrahierten Bäume mit einer roten Scheune in Verbindung gebracht wurden. Die Zeichnung entstand 1931 an einem Wendepunkt in Hoerles Schaffen: Abgesehen davon, dass Hoerle eine Reihe namhafter Erfolge zu verzeichnen hatte, traf er auch in maltechnischer Hinsicht eine wegweisende Entscheidung. So beschloss er in jenem Jahr, die Ölmalerei aufzugeben und stattdessen ausschließlich mit Wachsstiften zu malen. "Er verwendete die Wachsstifte vornehmlich kalt. Durch Aufreiben geben sie ein wenig Farbe ab. Die Arbeit ist mühsam und gibt keinen schnellen Effekt, zumal wenn mehrere Schichten übereinandergelegt werden sollen, damit die andere durchschimmere. […] Hoerle brachte durch intensive Mü
Privatbesitz Rheinland; Lempertz Köln, Auktion 788, Moderne Kunst, 6./7. Juni 2000, Lot 205; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Wachskreide auf festem Papier. 30,5 x 22,8 cm. Unter Glas gerahmt. Am rechten Seitenrand mittig monogrammiert und datiert 'h 1931'. - In guter Erhaltung. Am rechten Seitenrand leichte oberflächliche Bereibungen.
Um 1924 lösten sich die beiden in Köln tätigen Maler Heinrich Hoerle und Franz W. Seiwert aus der Dada-Bewegung, um den Weg einer gesellschaftlich orientierten Kunst einzuschlagen. Als „Gruppe progressiver Künstler“ waren Hoerle und Seiwert „Anhänger der marxistischen Ideologie in ihrem einfachen und ursprünglichsten Sinne, d. h. in der Beseitigung von Ungleichheit und Gewalt, Vereinigung der Menschen aller Klassen und Nationen und Abschaffung des Eigentums.“ (Evelyn Weiss, Von Dadamax zu A – Z – Die Kölner Progressiven der zwanziger Jahre, in: Ausst. Kat. Kunstverein Frechen 1970, o. S.) Aus sozialistischen Impulsen heraus wollte Hoerle eine Kunst für Menschen aller Klassen und sah sich, wie er schrieb, als "Arbeiter im Dienste der Ausgebeuteten“.
Nach künstlerischen Anfängen im Sinne der Neuen Sachlichkeit gelangte Hoerle zu einem Stil, der konstruktivistische mit realistischen Elementen verband. Diese Verbindung lässt sich auch an der angebotenen Wachskreidezeichnung „Bäume“ ablesen, bei der die wie Schornsteine aussehenden, stark abstrahierten Bäume mit einer roten Scheune in Verbindung gebracht wurden. Die Zeichnung entstand 1931 an einem Wendepunkt in Hoerles Schaffen: Abgesehen davon, dass Hoerle eine Reihe namhafter Erfolge zu verzeichnen hatte, traf er auch in maltechnischer Hinsicht eine wegweisende Entscheidung. So beschloss er in jenem Jahr, die Ölmalerei aufzugeben und stattdessen ausschließlich mit Wachsstiften zu malen. "Er verwendete die Wachsstifte vornehmlich kalt. Durch Aufreiben geben sie ein wenig Farbe ab. Die Arbeit ist mühsam und gibt keinen schnellen Effekt, zumal wenn mehrere Schichten übereinandergelegt werden sollen, damit die andere durchschimmere. […] Hoerle brachte durch intensive Mü
Privatbesitz Rheinland; Lempertz Köln, Auktion 788, Moderne Kunst, 6./7. Juni 2000, Lot 205; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Upper estimate price exceeded by 32 %.
The work Bäume by Heinrich Hoerle was sold in the Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst auction at Lempertz in Cologne in June this year. It achieved a price of EUR 52,920.00 exceeding the upper end of the estimate range by 32 %. Admittedly, works by Heinrich Hoerle have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Arbeiter in December last year with an auction result of EUR 352,800.00.
Oberer Schätzpreis um 32 % übertroffen
Die Arbeit Bäume von Heinrich Hoerle wurde im Juni diesen Jahres in der Auktion Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst bei Lempertz in Köln versteigert. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 52.920,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 32 %. Freilich wurden Arbeiten von Heinrich Hoerle auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Arbeiter im Dezember letzten Jahres mit einem Auktionsergebnis von EUR 352.800,00.