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- Albertus Magnus (Modell II)
Gerhard Marcks
Albertus Magnus (Modell II)
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 68
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 68
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 60.000 - 80.000 EUR
Price realised: 163.800 EUR
Price realised: 163.800 EUR
Description
1955/1970
Bronzeplastik. Höhe 87 cm. Auf dem Sitz links signiert mit dem Künstlersignum und nummeriert 'IV'. Rückseitig auf der Kante des Sockels der Gießerstempel "Schmäke Düsseldorf". Vorne auf der Plinthe bezeichnet und nummeriert 'ALBERTUS MAGNUS IV'. Exemplar IV. neben den zwei bei Rudloff genannten Güssen. - Mit goldbrauner Patina. - Sehr guter Zustand.
Gerhard Marcks war ein anerkannter Bildhauer, als der Kölner Rechtsanwalt, Kunstsammler und stellvertretender Bürgermeister Josef Haubrich ihn 1955 im Namen der Stadt damit beauftragte, für das Hauptgebäude der Universität ein Denkmal zu Ehren des mittelalterlichen Gelehrten Albertus Magnus zu schaffen. Noch im selben Jahr zeichnete Marcks fünf Skizzen eines sitzenden Mannes mit erhobener Linken. Diese dürften die wichtigsten Vorarbeiten für zwei leicht voneinander abweichende Bronzemodelle der Albertus Magnus-Figur gewesen sein. Die zweite Fassung hat Marcks für den überlebensgroßen Guß überarbeitet, der am Kölner Albertus-Magnus-Platz schließlich aufgestellt wurde. Bei unserer Plastik handelt es sich um das sogenannte „Modell II“ mit dem Stempel der renommierten Gießerei Schmäke, Düsseldorf.
Auf einem einfachen Hocker sitzend, interpretierte Marcks den Dominikanermönch und Universalgelehrten als eine nach Außen gewandte Person, die sich dozierend an ein imaginäres Publikum wendet. Der Geistliche trägt ein schlichtes Untergewand und einen weiten, um die Schultern gelegten Mantel; auf den Knien liegt aufgeschlagen ein großes Buch. Das vergeistigte Haupt auf dem vorgestreckten Hals ist leicht nach rechts gewandt, und seine erhobene Hand scheint die Rede gestisch zu unterstützen. Die Komposition im Kontrapost verleiht der Figur eine gewisse Spannung.
Albertus Magnus, eigentlich Albert Graf von Bollstaedt (1193 – 1286), trat als junger Mann in den Dominikanerorden ein, wurde 1244/45 in Paris zum Magister der Theologie promoviert und bereiste mit unterschiedlichen Aufträgen das gesamte damalige Reichsgebiet. Auch in Köln ist seine Tätigkeit nachgewiesen. Als Mitglied des hiesigen Dominikanerordens gelang es ihm, durch Schiedssprüche den Streit zwischen dem Kölner Erzbischof und der Stadt beizulegen. Wie es in der Beschreibung der Fassung im Museum Ludwig heißt, gilt Magnus den Kölnern als großer Bürger des Mittelalters und geistiger Vater der 1388 gegründeten Universität. Sein Grab befindet sich in der Krypta der Dominikanerkirche St. Andreas, Köln.
Privatsammlung Bayern
Bronzeplastik. Höhe 87 cm. Auf dem Sitz links signiert mit dem Künstlersignum und nummeriert 'IV'. Rückseitig auf der Kante des Sockels der Gießerstempel "Schmäke Düsseldorf". Vorne auf der Plinthe bezeichnet und nummeriert 'ALBERTUS MAGNUS IV'. Exemplar IV. neben den zwei bei Rudloff genannten Güssen. - Mit goldbrauner Patina. - Sehr guter Zustand.
Gerhard Marcks war ein anerkannter Bildhauer, als der Kölner Rechtsanwalt, Kunstsammler und stellvertretender Bürgermeister Josef Haubrich ihn 1955 im Namen der Stadt damit beauftragte, für das Hauptgebäude der Universität ein Denkmal zu Ehren des mittelalterlichen Gelehrten Albertus Magnus zu schaffen. Noch im selben Jahr zeichnete Marcks fünf Skizzen eines sitzenden Mannes mit erhobener Linken. Diese dürften die wichtigsten Vorarbeiten für zwei leicht voneinander abweichende Bronzemodelle der Albertus Magnus-Figur gewesen sein. Die zweite Fassung hat Marcks für den überlebensgroßen Guß überarbeitet, der am Kölner Albertus-Magnus-Platz schließlich aufgestellt wurde. Bei unserer Plastik handelt es sich um das sogenannte „Modell II“ mit dem Stempel der renommierten Gießerei Schmäke, Düsseldorf.
Auf einem einfachen Hocker sitzend, interpretierte Marcks den Dominikanermönch und Universalgelehrten als eine nach Außen gewandte Person, die sich dozierend an ein imaginäres Publikum wendet. Der Geistliche trägt ein schlichtes Untergewand und einen weiten, um die Schultern gelegten Mantel; auf den Knien liegt aufgeschlagen ein großes Buch. Das vergeistigte Haupt auf dem vorgestreckten Hals ist leicht nach rechts gewandt, und seine erhobene Hand scheint die Rede gestisch zu unterstützen. Die Komposition im Kontrapost verleiht der Figur eine gewisse Spannung.
Albertus Magnus, eigentlich Albert Graf von Bollstaedt (1193 – 1286), trat als junger Mann in den Dominikanerorden ein, wurde 1244/45 in Paris zum Magister der Theologie promoviert und bereiste mit unterschiedlichen Aufträgen das gesamte damalige Reichsgebiet. Auch in Köln ist seine Tätigkeit nachgewiesen. Als Mitglied des hiesigen Dominikanerordens gelang es ihm, durch Schiedssprüche den Streit zwischen dem Kölner Erzbischof und der Stadt beizulegen. Wie es in der Beschreibung der Fassung im Museum Ludwig heißt, gilt Magnus den Kölnern als großer Bürger des Mittelalters und geistiger Vater der 1388 gegründeten Universität. Sein Grab befindet sich in der Krypta der Dominikanerkirche St. Andreas, Köln.
Privatsammlung Bayern
Upper estimate price exceeded by more than 100%
This artwork by Gerhard Marcks achieved an unexpectedly high price at Lempertz in Cologne in June this year. In the Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst auction, the work Albertus Magnus (Modell II) sold for EUR 163,800.00 - well above the upper estimate of EUR 80,000.00. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Gerhard Marcks - we have observed the highest auction result to date for the work „Weltangst“., which sold at auction in November 2013 for EUR 637,000.00.
Oberer Schätzpreis um mehr als 100% übertroffen
Dieses Kunstwerk von Gerhard Marcks erzielte im Juni diesen Jahres bei Lempertz in Köln einen unerwartet hohen Preis. In der Auktion Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst wurde die Arbeit Albertus Magnus (Modell II) für EUR 163.800,00 versteigert – und damit weit über dem oberen Schätzpreis von EUR 80.000,00. Für andere Arbeiten von Gerhard Marcks mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit „Weltangst“. beobachtet, die im November 2013 für EUR 637.000,00 versteigert wurde.