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Adolf Seel
Der Kreuzgang der Abtei San Gregorio in Venedig mit Blick auf Santa Maria della Salute
Estimate: 15.000 - 20.000 EUR
Price realised: not available
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Description
Öl auf Leinwand. 100 x 75 cm.
Signiert unten links: A. Seel.
Diese Werkgruppe, Lot 2276-2282, unmittelbar von Adolf Seel erhalten und bis heute innerhalb der Familie weitervererbt, ist höchst aufschlussreich, insofern sie Interessen und Arbeitsweise des Künstlers vor Augen führt. Bereits zu Lebzeiten galt Adolf Seel als führender Architekturmaler der Düsseldorfer Malerschule. Seine Reisen nach dem Akademiestudium führten ihn nach Italien, Spanien und Portugal, aber auch nach Nordafrika und in den vorderen Orient, nach Ägypten und Palästina.
Das erste Werk dieser Gruppe, der Kreuzgang der Abtei San Gregorio in Venedig mit Blick auf die Kuppel von Santa Maria della Salute, ist Ausdruck der Italienbegeisterung, die nicht wenige deutsche Künstler im 19. Jahrhundert erfasste und die auch Adolf Seel dazu bewog, im Jahr 1862 nach Italien zu reisen. Dabei war es insbesondere seine Faszination für Venedig, die in ihm den Entschluss zu einem längeren Italienaufenthalt reifen ließ. Adolf Seel geht es in der Wiedergabe des Kreuzgangs vor allem um die Erfassung der verwitterten Architektur, des gleißenden südlichen Lichts und der Atmosphäre eines heißen Tages in Venedig. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass von der berühmten Barockkirche Santa Maria della Salute nur die Spitze der Kuppel zu sehen ist; in einer anderen Version (Christie´s, London, 17.5.2016, Lot 54, ohne topographische Bestimmung als „At a well in a sunlit courtyard“) stellt Seel den Kreuzgang von einer anderen Perspektive dar, mit einer Frau am Brunnen,
Grundsätzlich ging es Adolf Seel jedoch um beides: das genaue Erfassen der Architektur und das Einfangen der Atmosphäre. Er hielt die Architektur auf seinen Reisen in zahlreichen Skizzen fest, in seinem Atelier arbeitete er diese Skizzen dann zu Gemälden aus. Exemplarisch lässt sich Seels Arbeitsweise anhand einer Architekturskizze aufzeigen, der Studie für das Gemälde "Die Nachtwache" von 1873 (Lot 2277), da sich von dieser Skizze auch das später ausgeführte Gemälde erhalten hat (Abb. 1; Christie´s, New York, 31.10.2018, Lot 157). Die Skizze erfasst die monumentalen Grundformen der Architektur sowie das Spiel der Farben und des Lichts; das Ergebnis ist eine geradezu modern anmutende, abstrakte Form- und Farbkomposition. Das später ausgeführte Gemälde zeigt die orientalische Architektur mit all ihrer prachtvollen Ornamentik, mit einer gesteigerten Monumentalität und ergänzt um die Figurenstaffage.
Dieses sowie die folgenden Lots vom Künstler erworben und seither in Familienbesitz.
Signiert unten links: A. Seel.
Diese Werkgruppe, Lot 2276-2282, unmittelbar von Adolf Seel erhalten und bis heute innerhalb der Familie weitervererbt, ist höchst aufschlussreich, insofern sie Interessen und Arbeitsweise des Künstlers vor Augen führt. Bereits zu Lebzeiten galt Adolf Seel als führender Architekturmaler der Düsseldorfer Malerschule. Seine Reisen nach dem Akademiestudium führten ihn nach Italien, Spanien und Portugal, aber auch nach Nordafrika und in den vorderen Orient, nach Ägypten und Palästina.
Das erste Werk dieser Gruppe, der Kreuzgang der Abtei San Gregorio in Venedig mit Blick auf die Kuppel von Santa Maria della Salute, ist Ausdruck der Italienbegeisterung, die nicht wenige deutsche Künstler im 19. Jahrhundert erfasste und die auch Adolf Seel dazu bewog, im Jahr 1862 nach Italien zu reisen. Dabei war es insbesondere seine Faszination für Venedig, die in ihm den Entschluss zu einem längeren Italienaufenthalt reifen ließ. Adolf Seel geht es in der Wiedergabe des Kreuzgangs vor allem um die Erfassung der verwitterten Architektur, des gleißenden südlichen Lichts und der Atmosphäre eines heißen Tages in Venedig. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass von der berühmten Barockkirche Santa Maria della Salute nur die Spitze der Kuppel zu sehen ist; in einer anderen Version (Christie´s, London, 17.5.2016, Lot 54, ohne topographische Bestimmung als „At a well in a sunlit courtyard“) stellt Seel den Kreuzgang von einer anderen Perspektive dar, mit einer Frau am Brunnen,
Grundsätzlich ging es Adolf Seel jedoch um beides: das genaue Erfassen der Architektur und das Einfangen der Atmosphäre. Er hielt die Architektur auf seinen Reisen in zahlreichen Skizzen fest, in seinem Atelier arbeitete er diese Skizzen dann zu Gemälden aus. Exemplarisch lässt sich Seels Arbeitsweise anhand einer Architekturskizze aufzeigen, der Studie für das Gemälde "Die Nachtwache" von 1873 (Lot 2277), da sich von dieser Skizze auch das später ausgeführte Gemälde erhalten hat (Abb. 1; Christie´s, New York, 31.10.2018, Lot 157). Die Skizze erfasst die monumentalen Grundformen der Architektur sowie das Spiel der Farben und des Lichts; das Ergebnis ist eine geradezu modern anmutende, abstrakte Form- und Farbkomposition. Das später ausgeführte Gemälde zeigt die orientalische Architektur mit all ihrer prachtvollen Ornamentik, mit einer gesteigerten Monumentalität und ergänzt um die Figurenstaffage.
Dieses sowie die folgenden Lots vom Künstler erworben und seither in Familienbesitz.