Ernst Wilhelm Nay 1902 - 1968
The artist Ernst Wilhelm Nay
- Abstract German painter of the mid-20th century.
- Started as an autodidact and later studied as a master student of Karl Hofer.
- He went through many phases and changes of style, most of them rather abstract.
The German painter Ernst Wilhelm Nay was born in Berlin in 1902 and attended a school for gifted children. Even then he was interested in art. Immediately after school, he worked as an occasional painter, mainly portraits and landscapes. At the age of 21, Nay attended his first nude painting classes, and only a year later he had the idea of presenting himself to Karl Hofer, an expressionist and professor at the Hochschule für die Bildenden Künste in Berlin. Hofer enthusiastically accepted the young autodidact into his class. Nay eventually graduated as Hofer's master student in 1929.
From the 1930s on, Nay's work can be divided into several phases, especially since he underwent several stylistic changes after his autodidactic beginnings. In 1930, thanks to a scholarship, he moved to the Danish island of Bornholm, where he painted his »beach pictures.« His first surrealist-abstract small formats were created during his time in Rome, where he was on another fellowship. Both stays belong to his early pictorial phase.
Between 1934 and 1936, Nay tried his hand at large-format reed pen drawings, inspired by his summer vacations at the Baltic Sea. Alienated animal bodies or dune landscapes with black lines characterize the compositions of this period. Shortly thereafter, a generous donation from the artist Edvard Munch allowed Nay to travel to the Lofoten Islands. There he painted his »Lofoten Pictures« which coincided with the period of Nazi extremism. The expressive watercolors soon defamed the Nazis, and with the outbreak of war, Nay ended up as a cartographer in France.
The French, in contrast to the Nazi regime, were enthusiastic about Nay's paintings, and so he was able to indulge himself artistically between 1940 and 1944 - he was even provided with a studio. He concentrated on alienated figures, which he accentuated with dominant colors.
After the war, the artist moved to the Taunus region, where the phase of his »Hecate Paintings« and »Fugue Paintings« began. With the Hekaten he slowly moved from the purely figurative to the completely abstract, the Fugalen. They mark a break in Nay's work, as they consisted almost exclusively of geometric forms.
In the 1950s, the painter's style changed again to a now completely non-objective pictorial design - he closely linked the »Rhythmic Pictures« to music, color took the lead as form receded. His famous »Disc Paintings«, which followed, are now considered to be his most successful creative period. The round shape of the disk became the focus of his work. They also served as murals for institutions such as the Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
His last two creative phases in the 1960s are divided into the »Eye Pictures« and the »Late Pictures«. The lines became clearer again, but the works remained abstract and controlled by color. Ernst Wilhelm Nay died of heart failure in 1968 in Cologne, his last place of residence, at the age of 65.
Der Künstler Ernst Wilhelm Nay
- Abstrakter deutscher Maler des mittleren 20. Jahrhunderts.
- Begann als Autodidakt und studierte später als Meisterschüler von Karl Hofer.
- Durchlief verschiedene Phasen und Stilwechsel, die meisten davon eher abstrakt.
Der deutsche Maler Ernst Wilhelm Nay wurde 1902 in Berlin geboren und besuchte schon als Kind eine Begabtenschule. Bereits damals hegte er Interesse für die Kunst. Direkt nach der Schule jobbte er als Gelegenheitsmaler, vor allem Porträts und Landschaften gehörten zu seinem Repertoire.
Im Alter von 21 besuchte Nay erste Aktmalkurse und nur ein Jahr später kam er auf die Idee, sich bei Karl Hofer, einem Expressionisten und damals Professor an der Hochschule für die Bildenden Künste in Berlin, vorzustellen. Dieser nahm den jungen Autodidakten begeistert in seine Klasse auf. Nay schloss das Studium 1929 schließlich als Meisterschüler Hofers ab.
Ab den 1930er Jahren teilt sich Nays Lebenswerk in mehrere Phasen auf, zumal er nach den autodidaktischen Anfängen gleich mehrere Stilwechsel durchlief. 1930 verschlug es den Absolventen dank eines Stipendiums auf die dänische Insel Bornholm, wo er seine »Strandbilder« malte. Erste surrealistisch-abstrakte Kleinformate entstanden in seiner Zeit in Rom, wo er sich wegen eines weiteren Stipendiums befand. Beide Aufenthalte gehören zu seiner frühen Bildphase.
Zwischen 1934 und 1936 versuchte sich Nay an großformatigen Rohrfederzeichnungen – zu ihnen ließ er sich während seiner Sommerurlaube an der Ostsee anregen. Verfremdete Tierkörper oder Dünenlandschaften aus schwarzen Linien prägten die Kompositionen in dieser Zeit. Kurz darauf war es Nay aufgrund einer großzügigen Spende des Künstlers Edvard Munch erlaubt, auf die Lofoten zu reisen. Dort malte er dann seine »Lofoten Bilder«, die in die Zeit der nationalsozialistischen Extremisierung fielen. Die expressiven Aquarelle diffamierten die Nazis schon bald und mit dem beginnenden Krieg landete Nay als Kartenzeichner in Frankreich.
Die Franzosen begeisterten sich im Gegensatz zum nationalsozialistischen Regime für Nays Bilder, und so konnte er sich zwischen 1940 und 1944 künstlerisch verausgaben – man stellte ihm sogar ein Atelier zur Verfügung. Er konzentrierte sich auf verfremdete Gestalten, die er mit dominanten Farben zur Geltung brachte.
Als der Krieg vorbei war, zog der Künstler in den Taunus, wo die Phase seiner »Hekaten Bilder« und seiner »Fugalen Bilder« anbrach. Er bewegte sich mit den Hekaten vom gerade noch Figürlichen langsam hin zum gänzlich Abstrakten, den Fugalen. Sie markieren einen Bruch im Schaffen Nays, bestanden sie doch nahezu nur noch aus geometrischen Formen.
Mit den 1950er Jahren wandelte sich der Stil des Malers erneut zur nun völlig gegenstandslosen Bildgestaltung – die »Rhythmischen Bilder« verband er eng mit der Musik, die Farbe übernahm die Führung, während die Form zurücktrat. Seine berühmten »Scheibenbilder«, die darauf folgten, gelten heute als seine erfolgreichste Schaffensperiode. Die runde Form der Scheibe rückte ins Zentrum seiner Arbeit. Sie fungierten auch als Wandbilder für Institutionen, wie zum Beispiel die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Seine beiden letzten Schaffensphasen in den 1960er-Jahren gliedern sich in die »Augenbilder« und die »Späten Bilder«. Die Linien wurden wieder klarer, doch blieben die Werke abstrakt und von Farbe gesteuert. Ernst Wilhelm Nay starb 1968 an seinem letzten Wohnort Köln mit 65 Jahren an Herzversagen.