München, Galerie arToxin zeigt NATUR_RAUM

Sichtbare und verborgene Räume der Natur

Die Natur aus anderen Perspektiven sehen: Die Kunstschaffenden Michael Nischke und Christiane Fleissner stellen in NATUR_RAUM gemeinsam aus. Die Ausstellung mit Fotografien und Fotocollagen ist ab dem 13. Juni der Galerie arToxin in München zu sehen.

10. June 2024
Michael Nischke, Iceland 6
Vom Künstler zur Verfügung gestellt, © Michael Nischke
Michael Nischke, Iceland #6

Das große Jubiläumsjahr des Malers Caspar David Friedrich bewegte die Kunstschaffenden Michael Nischke und Christiane Fleissner dazu, gemeinsam auszustellen. In der Ausstellung NATUR_RAUM präsentieren sie Kunstwerke, die von der Begeisterung für die Natur ausgehen, sich aber als komplexe künstlerische Untersuchungen herausstellen. Nischkes Fotografien und Fleissners Fotocollagen sind vom 13. Juni bis zum 20. Juli in der Galerie arToxin in München zu sehen. Auf der Vernissage hält Dr. Annika Schoemann um 19 Uhr einen einführenden Vortrag.

Der studierte Fotograf Michael Nischke ist bekannt für seinen einzigartigen Blick, mit dem er seine Arbeiten komponiert. Mit der Serie ESCAPES, die er 2015/16 auf Island anfertigte, wandte sich Nischke erstmals der Landschaftsfotografie zu. Die Werke Friedrichs dienten damals als erste Inspiration für diesen Schritt. Der Mensch, der sich selbst oft als Mittelpunkt des Geschehens wahrnimmt, wird hier mit einer neuen Perspektive konfrontiert. Er wirkt klein und unbedeutend angesichts der weiten Landschaften und schroffen Berge, doch sein Wirken auf die Natur ist trotz seiner Vergänglichkeit nicht komplett auszulöschen.

Die Künstlerin Christiane Fleissner ist seit 2014 auch Imkerin. Über Jahre beschäftigte sie sich mit den Strukturen des Wabenbaus, die schließlich in ihrer 2023 angefertigten Serie The Game mündeten. Der Wabenbau der Bienen dient Fleissner als Ausgangspunkt für ihre Untersuchung über Raum und Raumwahrnehmung: Das Grundprinzip der Wabenstruktur ist immer gleich, unzählige Bienengenerationen bauten ihre Nester danach. Dennoch ist jedes Nest einzigartig, angepasst an die Gegebenheit der Umgebung. Das bewegliche Universelle, die Flexibilität geometrischer Formen stellt Fleissner heraus, indem sie in ihren Fotocollagen die Wabenstrukturen mit Systemen menschlicher Kulturen vereint. Geometrische Zeichnungen oder Details aus dem Sefiroth, ein universales Ordnungssystem aus der jüdischen Kabbala, überlagern oder hinterfangen die Wabenstrukturen und offenbaren die größere Ordnung der Natur, die hinter dem Offensichtlichen liegt.Art.Salon

Christiane Fleissner, The Game II, 2023
Von der Künstlerin zur Verfügung gestellt
Christiane Fleissner, The Game II, 2023, multi-layered photo collage, with foto and foil prints, Scotch tape and drawing, Paper, Foil, 80 x 60 cm

Dive deeper into the art world

Künstlerisches Forschungsprojekt »About a Moment« von Christiane Fleissner

Seit 2019 verfolgt die Künstlerin Christiane Fleissner ihr künstlerisches Forschungsprojekt About a Moment. Ihre Wahrnehmung von Raum und Zeit bei Klettertouren in den Alpen bilden die Grundlage für ihre Collagen und fotografischen Skulpturen: sie stellen den linearen Zeitverlauf in Frage.

von Marius Damrow, 07. March 2024
Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

22. November 2024