Die kostenfreien Online-Vorlesungen werden CAMP notes on education, einem globalen Netzwerk für kunstgeschichtliches und kulturelles Lehren und Lernen, organisiert. CAMP steht dabei ganz im Zeichen des lumbung, einem Konzept des Austauschs, das die indonesische Künstlergruppe Ruangrupa im Zusammenhang mit der im Sommer stattfindenden documenta fifteen bekannt machte. Am 17. Februar von 12 bis 13.30 Uhr ist die Teilnahme an den Vorlesungen hier über Zoom möglich.
Unter dem Titel Volkstheater: Eine Reise durch Erfahrungen kritischer Wahrnehmung und Bewusstseinsbildung berichtet Pepetual Mforbe Chiangong über die Auswirkungen von Theater-Workshops auf marginalisierte Gruppen und Individuen. Die Assistenzprofessorin für Afrikanische Literaturen und Kulturen von der Humboldt Universität zu Berlin vergleicht dabei Ergebnisse aus Kamerun und Deutschland. In diesen stellt sie nicht nur die Wahrnehmungsveränderungen der Workshop-Teilnehmenden, sondern auch die des Publikums bei den Theateraufführungen vor.
Im zweiten Teil untersucht Paul-Henri Souvenir Assako Assako den Entkolonialisierungsprozess der kamerunischen Kunst und Kultur. Kamerun war bis 1919 eine deutsche, anschließend bis in die 60er Jahre zum Teil britische, zum Teil französische Kolonie. In seinem Vortrag Von der »Kunst der Orte« zum »Ort der Kunst«: Dekolonisierung der Kultur und Entwicklung eines transkulturellen Dialogs erläutert er zugleich die Bedeutung endogener künstlerischer Tätigkeit sowie die globaler Einflüsse auf die nun eigenständige kamerunische Gesellschaft.