Ein Künstler malt sein Atelier als rote Fläche. Nur durch die abgebildeten Gemälde und Skulpturen im Atelier entsteht ein räumlicher Eindruck. Sie lehnen und hängen an roten Flächen, kleine Skulpturen stehen auf nur durch Umrisslinien erkennbaren Hockern. In der Ausstellung Matisse: The Red Studio des Museum of Modern Art (MoMA) in New York wird das berühmte gleichnamige Bild (1911) gezeigt – vereint mit allen Kunstwerken, die darauf zu sehen sind. Zum letzten Mal war dies vor über 110 Jahren der Fall, als sie sich alle noch in Matisse Atelier befanden. Diese besondere Präsentation läuft vom 1. Mai bis 10. September im MoMA, anschließend ab dem 13. Oktober im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen.
Die Ausstellung wird von umfangreichem Archivmaterial begleitet. Briefe, Fotografien und Ausstellungsansichten beleuchten die Geschichte und den Inhalt des Gemäldes. Zwei der abgebildeten Werke befinden sich im Privatbesitz und werden erstmals seit über 50 Jahren wieder ausgestellt. Nur eines der Werke, das vor vielen Jahrzehnten zerstört wurde, fehlt. Matisse machte einen Moment seines Schaffens zu einem eigenen Kunstwerk, stellte den Raum flächig und Gemälde als raumbildend dar – ein experimentelles Konzept von Kunst, das seiner Zeit weit voraus war.