Die Ausstellung Künstliche Biotope eint Werke von Wilhelm Lehmbruck (1881 – 1919), Georg Kolbe (1877 - 1947) und Ludwig Mies van der Rohe (1886 – 1969) und stellt sie einer Installation der zeitgenössischen Künstlerin Anne Duk Hee Jordan (*1978) gegenüber. Das Georg Kolbe Museum in Berlin veranschaulicht ab dem 10. Juni damit »die fruchtbare Beziehung von Architektur, Skulptur und Natur«: Wachstums- und Vergänglichkeitsprozesse, die die Skulpturen der Moderne zu veranschaulichen versuchte, gehen einen Dialog mit der Architektur dieser Zeit ein, die sich Rückkopplungen der Natur bediente. Die gezeigte Installation von Anne Duk Hee Jordan greift das Thema der Ausstellung in einem zeitgenössischen Diskurs wieder auf. Jordan bringt in ihren sogenannten Environments natürliche Materialien mit motorisierten Objekten zusammen und lässt so Symbiosen aus Organischem und künstlich Geschaffenem entstehen – sie unterwandert »so die klaren Grenzen von Natur und Kultur«.
Die in der Ausstellung präsentierten Skulpturen Lehmbrucks und Kolbes verbinden das neuartige Menschenbild, mit dem die beiden Bildhauer existenzielle menschliche Fragen neu formierten. Die »ästhetisch durchdachten Organismen« Mies van der Rohes aus den 1920er Jahren in Form von funktionalen Architekturen tragen ihren Teil zu Künstliche Biotope bei. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf seinen figürlichen Skulpturen, mit denen er auf dem Gebiet der Architektur zu seiner Zeit als Ausnahme galt. Die Ausstellung geht aus einer Kooperation mit den Kunstmuseen Krefeld hervor, die das Pendant bereits im vergangenen Jahr präsentiert haben. Im Berliner Kolbe Museum endet sie am 28. August.