Als Wegbereiter des Fauvismus ist Henri Matisse (1869-1954) einer der bedeutendsten Künstler der Klassischen Moderne. Da er an Bronchitis litt, zog er 1916 von Paris nach Nizza an die Mittelmeerküste, wo er in eine Schaffenskrise geriet. Zeitgenössische Kritiker bemängelten die fehlende Experimentierfreude bei seinen neuen Werken. Im Jahr 1930 kam die Wende: Matisse erhielt den Auftrag für das dreiteilige Wandgemälde Tanz, bei dem er ein neues Verfahren anwandte: Er fügte das Bild aus ausgeschnittenen Teilen kolorierten Papiers zusammen. Matisse‘ Spätwerk ist darauf aufbauend von Scherenschnitten geprägt, die den Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn darstellen.
Matisse in the 1930s ist vom 19. Oktober bis zum 28. Januar im Philadelphia Museum of Art zu sehen. 143 Exponate, zusammengetragen aus öffentlichen und privaten Sammlungen, zeichnen die Entwicklung Matisse‘ in seinen 60ern chronologisch nach. Selten gezeigte Fotografien und Filmaufnahmen runden die Präsentation ab.