Während Liebermann nach seinem Tod 1935 lange vergessen war, ist er seit Ende des 20. Jahrhunderts bei Ausstellungen über seine Zeit allgegenwärtig. Seine im 19. Jahrhundert als skandalös empfundene Malerei, mit der sich Liebermann vom Kunstverständnis der Preußischen Akademie entfernte und die ihn als »Apostel der Hässlichkeit« bekannt machte, begründet seinen heutigen Ruf als einer der wichtigsten deutschen Impressionisten sowie Wegbereiter der Moderne. »Ich. Max Liebermann – Ein europäischer Künstler« stellt nun so umfassend wie nie zuvor den internationalen Kontext von Liebermanns Schaffen vor.
»Ich. Max Liebermann« - ein Künstler und sein internationales Netzwerk
Max Liebermanns Werk ist oft in Ausstellungen untersucht worden. Doch die Internationalität seines Schaffens und seiner Kontakte zu Kollegen wird im Hessischen Landesmuseum vom 07. Oktober 2021 bis 09. Januar 2022 erstmals so ausführlich präsentiert.
Jüngste Auktionsergebnisse von Liebermann
Von Frans Hals und Rembrandt van Rijn bis Édouart Manet und Claude Monet, von denen das Hessische Landesmuseum ausgewählte Werke denen Liebermanns gegenüberstellt, ließ Max Liebermann sich inspirieren, analysierte sie und formte eine eigene Sprache. Kaum ein Künstler dieser Zeit unternahm so viele Reisen wie Liebermann. Das Verhältnis der eigenen Kultur zu anderen, das Leben als Jude in der Gesellschaft und die kosmopolitische Kraft der Kunst prägen sein Werk. Nachvollzogen wird Liebermanns Wandel vom erlernten realistischen Malstil zum eigenen, impressionistischen sowie seine Einflüsse auf nachfolgende Malende wie Julie Wolfthorn und Max Beckmann. Ihm wurde gar 1920 im Zuge der Entwicklung des allgemeinen Kunstgeschmacks die Ehre zu Teil, zum Präsidenten der Preußischen Akademie berufen zu werden.
110 Gemälde sind insgesamt in Darmstadt zu sehen, darunter einige von Liebermann, die noch nie öffentlich gezeigt wurden. Begleitet wird die Ausstellung von drei Filmvorführungen, einer Podiumsdiskussion am 20. November und informativen Folgen des Museumspodcasts »Das Grüne Sofa«.
Dive deeper into the art world
Eine Ballade von Ekstase und Entzug
Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.
»The 80s: Photographing Britain«
Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.