Hundertmal geschenkt
Mit einer Schenkung von 100 Arbeiten auf Papier bahnt sich Georg Baselitz den Weg in die Sammlung der Albertina in Wien und der Morgan Library in New York – keine Skizzen, sondern autonome Zeichnungen vermachte er den beiden Häusern. Wie bedeutend das Medium für das Œuvre des zeitgenössischen Malers, Bildhauers und Grafikers ist, enthüllt das Wiener Museum ab dem 7. Juni in Georg Baselitz. 100 Zeichnungen.
Äußerst großzügig schenkte Georg Baselitz (*1938) der Albertina in Wien und der Morgan Library in New York 100 seiner Arbeiten auf Papier – beide Häuser haben sich den neuen Bestand daraufhin gleichmäßig aufgeteilt. Um diese Schenkung dreht sich die neue Sonderausstellung Georg Baselitz. 100 Zeichnungen in der Albertina in Wien, die dort ab dem 7. Juni zu sehen ist. Retrospektiv zeigt das Museum Baselitz' Arbeiten – es sind Zeichnungen von früh bis jüngst, die den enormen Stellenwert des Mediums in seinem Schaffen markieren. Es handelt sich dabei nicht um Skizzen, sondern um autonome Bilder, die sich dennoch motivisch mit Baselitz’ Gemälden zusammenfügen. Jede Zeichnung sei laut Albertina eine eigene künstlerische Herausforderung gewesen und aus Bleistift, Tusche, Aquarell und Pastell entstanden.
Die Albertina unterstreicht, dass das Œuvre des Künstlers die Kunstgeschichte nach 1945 auf den Kopf gestellt habe. Seine ganz eigene Bildsprache entwickelte sich aus seinem speziellen Prozedere: Er ging vom Gegenständlichen aus, setzte das Gesehene aber abstrakt um. Er erforschte die klassische Kunstgeschichte, um sich ihr zu widersetzen. Mit dieser Motivumkehr habe sich Baselitz von den Inhalten befreit und sich ausschließlich der grundsätzlichen Fragestellung zur Bildgestaltung gewidmet. Die Soloschau läuft bis zum 17. September.
Auktionsergebnisse von Georg Baselitz
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