Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

Heinrich Zille: Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter

Das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin eröffnet am 06. November die Ausstellung Heinrich Zille und zeigt dort über 50 Arbeiten aus einer Berliner Privatsammlung, darunter Druckgraphiken, farbige Radierungen, Bleistiftskizzen und eine umfangreiche Anzahl an Heliogravüren.

05. November 2021
Heinrich Zille, Hunger, 1924, lithograph
© Privatsammlung
Heinrich Zille, Hunger, 1924, Lithographie; »Teil der "Hunger-Mappe" der Internationalen Arbeiterhilfe, darunter auch Werke von Käthe Kollwitz, Otto Dix und George Grosz«

Der deutsche Grafiker, Maler und Fotograf Heinrich Zille ist für seine satirische und humorvolle Darstellung der Berliner Arbeiterklasse bekannt. Auch Käthe Kollwitz schätzte die Werke des »Pinselheinrichs«, wie Zille oftmals genannt wurde, und fand vor allem an jenen Arbeiten gefallen, die sich nicht auf humorige Typisierungen, sondern auf das reine künstlerische Erfassen von Menschen und Situationen fokussierten. Denselben Schwerpunkt setzt deshalb auch die Ausstellung Heinrich Zille, die am 06. November 2021 im Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin eröffnet. Gezeigt werden dort bis zum 09. Januar 2022 rund 60 Arbeiten aus einer Berliner Privatsammlung, die sich mit Themen wie Prostitution, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und prekären Wohnverhältnissen befassen. Getreu dem Beisatz der Ausstellung, der da lautet: »Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter« beinhaltet die Werkschau dabei unter anderem frühe, aufwändig überarbeitete Druckgraphiken, farbige Radierungen, Farbzeichnungen, Bleistiftskizzen und eine umfangreiche Anzahl an Heliogravüren.

Heinrich Rudolf Zille (1858-1929) wurde am 10. Januar 1858 in Radeburg bei Dresden geboren und begann 1872 eine Lithographenlehre bei Fritz Hecht, auf die er 1875 eine Ausbildung an der Königlichen Kunstschule zu Berlin folgen ließ, wo er unter Professor Theodor Hosemann sowie Professor Carl Domschke lernte. Der auch unter den Spitznamen »Pinselheinrich«, »Milljöh-Schilderer« und »Vater-Zille« bekannte Zille gilt mit seinen satirisch-humoristischen Zeichnungen der Berliner Arbeiterklasse als einer der bekanntesten Berliner Kunstschaffenden der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und gehört zu den sogenannten »Berliner Originalen«. Art.Salon

Heinrich Zille, Man at the board fence, 1901, chalk
© Privatsammlung
Heinrich Zille, Mann am Bretterzaun, 1901, Kreide

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Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

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London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

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