![Franz Gertsch, Huaa…!, 1969](/images/magazine/exhibitions-and-auctions/2024/2024-06/louisiana-gertsch/gertsch_huaa_800x.webp)
Dauerhafter Augenblick
Erstmals gibt es in Skandinavien eine große Ausstellung zu Franz Gertsch: der Schweizer Künstler wurde in den 1970ern mit großformatigen hyperrealistischen Gemälden berühmt. Ab dem 21. Juni ist im Louisiana Museum of Art in Humlebæk eine Retrospektive zu sehen.
![Franz Gertsch, Huaa…!, 1969](/images/magazine/exhibitions-and-auctions/2024/2024-06/louisiana-gertsch/gertsch_huaa_800x.webp)
Es war die letzte Ausstellung, an deren Planung Franz Gertsch (1930-2022) selbst beteiligt war: Die gleichnamige Schau des Louisiana Museum of Art bietet einen Überblick über das Œuvre eines faszinierenden Malers des 20. Jahrhunderts. Dem Schweizer gelang auf der documenta 5 (1972) mit großformatigen hyperrealistischen Gemälden der Durchbruch – und verhalf dem Hyperrealismus zu mehr Anerkennung in Europa. Die als amerikanische Kunst wahrgenommene Richtung galt hier als oberflächlich, fantasielos und kommerziell. Mit Bildausschnitten und Motiven, die wie persönliche Beobachtungen wirken, und manchmal einer Mischung aus Abstraktion und Figuration gelang Gertsch ein neuer Zugang zum Hyperrealismus, der sich von anderen Positionen unterschied. Als Bildträger fungierte oft ungrundierte Baumwolle, die Gertsch mit Acrylfarben und in späten Jahren mit Eitempera bemalte. Vom 21. Juni bis zum 10. November ist in Humlebæk nahe Kopenhagen Gertschs erste Retrospektive in Skandinavien mit Werken aus allen wichtigen Schaffensphasen zu sehen.
Gertsch, der zu Beginn seiner Karriere der romantischen Malerei und Pop-Art-Collagen zugewandt war, widmete sich ab 1969 dem Hyperrealismus. Das oben gezeigte Huaa…! leitete diese Wende ein. In den 1980ern fertigte er großformatige hyperrealistische Holzschnitte, von denen eine einzigartige Sogwirkung ausgeht. Gertsch gilt heute als einer der berühmtesten Schweizer Maler. Er nahm insgesamt dreimal, zuletzt 2003, an der Biennale in Venedig teil und gewann 1997 den renommierten Kaiserring, den Kunstpreis der Stadt Goslar. Mehrfach verewigte Gertsch in seinen Werken den Schweizer Maler Luciano Castelli (*1951).
Die Ausstellung wandert anschließend in die Deichtorhallen nach Hamburg, wo sie vom 12. Dezember 2024 bis zum 4. Mai 2025 zu sehen ist.
![Franz Gertsch, Irène, 1980](/images/magazine/exhibitions-and-auctions/2024/2024-06/louisiana-gertsch/gertsch_irene_800x.webp)
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