Der italienische Künstler Giovanni Benedetto Castiglione (1609-1664) zählt zu den bedeutendsten Figuren im Bereich der Druckgrafik, der vor allem durch seine Lässigkeit, mit der er seine Kompositionen auf Papier brachte, hervorstach. Darüber hinaus gilt er als Entwickler der Monotypie, die selbst im 19. Jahrhundert noch in Arbeiten von Größen wie Edgar Degas oder Paul Gauguin Anwendung fand. Kuratiert von Jonas Beyer und Timothy J. Standring widmet das Kunsthaus Zürich dem Ausnahmekünstler vom 10. Dezember 2021 bis zum 06. März 2022 eine Einzelschau. Barockes Feuer. Die Grafik des Giovanni Benedetto Castiglione präsentiert vor allem Castigliones Auseinandersetzung mit Rembrandt van Rijn, der zu seinen großen Vorbildern zählte. Unterstützt wird die Ausstellung unter anderen von der KYTHERA Kultur-Stiftung (Düsseldorf), der WOLFGANG RATJEN STIFTUNG (Vaduz) und der Tavolozza Foundation.
Der am 23. März 1609 in Genua getaufte Giovanni Benedetto Castiglione war ein italienischer Maler, Zeichner, Radierer und Grafiker. Er wurde bekannt durch seine hervorragenden Tierdarstellungen, viele seiner Ölgemälde befassen sich zudem mit verschiedenen Themen das Alten Testaments. Seine Radierungen ähneln stilistisch den Arbeiten von Rembrandt, den Castiglione als großes Vorbild ansah. Giovanni Benedetto Castiglione gilt darüber hinaus als Erfinder der Monotypie, einem Verfahren der Bildenden Kunst, bei dem nicht auf Papier oder Leinwand, sondern beispielsweise auf Glas-, Acryl- oder Metallplatten gezeichnet oder gemalt wird. Während die Farbe noch feucht ist, werden diese Platten dann mithilfe einer Presse oder Handabreibung auf das Papier gedruckt.