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Yves Tanguy
Sans titre
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 30
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 30
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 300.000 - 400.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1929
Öl auf Leinwand. 50 x 65 cm. Unter Glas gerahmt. Unten rechts schwarz monogrammiert und datiert 'YVES TANGUY 29 '. - In guter Erhaltung. In der unteren Bildpartie mit einzelnen winzigen Retuschen.
„Sans titre“ stammt aus der besten Schaffenszeit von Yves Tanguy und zeigt seinen voll ausgebildeten surrealistischen Stil.
Tanguy beginnt erst um 1923, inspiriert durch Giorgio de Chirico, autodidaktisch mit der Malerei, seine künstlerischen Anfänge liegen in figürlich-metaphysischen Darstellungen. Der fundamentale Wendepunkt zum Surrealismus vollzieht sich mit der Bekanntschaft mit André Breton 1926. Tanguy wendet sich von der Figuration ab und findet seine typische Malweise, bei der er in einem automatistischen Prozess die Farben ohne Vorzeichnung lasierend auf feine Leinwand aufträgt. 1927 richtet die Galerie Surréaliste in Paris seine erste Einzelausstellung aus, seine mystischen Landschaften werden eine wesentliche Inspirationsquelle für Salvador Dalí.
Auch dieses Werk wird von einer weiten Landschaft bestimmt, vielleicht ein Strand vor einer dunklen Wasserlinie, vielleicht eine Wüste, über die sich die Dämmerung senkt. Fahle Lichtstrahlen treffen auf das geheimnisvolle Land und werden von ihm geschluckt, weiße Wolkenfetzen verdichten sich zu einem aufsteigenden Wirbel. Losgelöst und unbeeinflusst von diesen atmosphärischen Erscheinungen schweben im Bildvordergrund plastische organische Formen, teils grünlich gefärbt, teils metallisch-silbrig schimmernd. Sie erinnern an Lebewesen – Weichtiere, Würmer, Einzeller – und sind doch vollkommen fremdartig.
„Zu dieser Zeit ist er der einzige Maler seines Umkreises, der unwiderruflich jede Andeutung an bekannte Zeichen oder herkömmliche Symbole aus seinem Oeuvre eliminiert hat […]. Er zeigt ein alternatives Universum von zwingender organischer und kombinatorischer Realität, zu dem uns der Zugang dennoch verschlossen scheint“, schreibt Robert Lebel (in: Yves Tanguy. Retrospektive, Ausst. Kat. Staatl. Kunsthalle Baden-Baden 1982, S. 36). Von Breton wird Tanguy schon 1927 zum surrealistischen Maler schlechthin erklärt. Mehr als die anderen Surrealisten verschreibt er sich dem Überraschungsmoment, das das automatistische Malen für den Betrachter und für den Künstler selbst bereithält.
Galerie Jan Krugier, Genf (mit Galerie-Etikett auf dem oberen Keilrahmen); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen/Hamburg
Öl auf Leinwand. 50 x 65 cm. Unter Glas gerahmt. Unten rechts schwarz monogrammiert und datiert 'YVES TANGUY 29 '. - In guter Erhaltung. In der unteren Bildpartie mit einzelnen winzigen Retuschen.
„Sans titre“ stammt aus der besten Schaffenszeit von Yves Tanguy und zeigt seinen voll ausgebildeten surrealistischen Stil.
Tanguy beginnt erst um 1923, inspiriert durch Giorgio de Chirico, autodidaktisch mit der Malerei, seine künstlerischen Anfänge liegen in figürlich-metaphysischen Darstellungen. Der fundamentale Wendepunkt zum Surrealismus vollzieht sich mit der Bekanntschaft mit André Breton 1926. Tanguy wendet sich von der Figuration ab und findet seine typische Malweise, bei der er in einem automatistischen Prozess die Farben ohne Vorzeichnung lasierend auf feine Leinwand aufträgt. 1927 richtet die Galerie Surréaliste in Paris seine erste Einzelausstellung aus, seine mystischen Landschaften werden eine wesentliche Inspirationsquelle für Salvador Dalí.
Auch dieses Werk wird von einer weiten Landschaft bestimmt, vielleicht ein Strand vor einer dunklen Wasserlinie, vielleicht eine Wüste, über die sich die Dämmerung senkt. Fahle Lichtstrahlen treffen auf das geheimnisvolle Land und werden von ihm geschluckt, weiße Wolkenfetzen verdichten sich zu einem aufsteigenden Wirbel. Losgelöst und unbeeinflusst von diesen atmosphärischen Erscheinungen schweben im Bildvordergrund plastische organische Formen, teils grünlich gefärbt, teils metallisch-silbrig schimmernd. Sie erinnern an Lebewesen – Weichtiere, Würmer, Einzeller – und sind doch vollkommen fremdartig.
„Zu dieser Zeit ist er der einzige Maler seines Umkreises, der unwiderruflich jede Andeutung an bekannte Zeichen oder herkömmliche Symbole aus seinem Oeuvre eliminiert hat […]. Er zeigt ein alternatives Universum von zwingender organischer und kombinatorischer Realität, zu dem uns der Zugang dennoch verschlossen scheint“, schreibt Robert Lebel (in: Yves Tanguy. Retrospektive, Ausst. Kat. Staatl. Kunsthalle Baden-Baden 1982, S. 36). Von Breton wird Tanguy schon 1927 zum surrealistischen Maler schlechthin erklärt. Mehr als die anderen Surrealisten verschreibt er sich dem Überraschungsmoment, das das automatistische Malen für den Betrachter und für den Künstler selbst bereithält.
Galerie Jan Krugier, Genf (mit Galerie-Etikett auf dem oberen Keilrahmen); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen/Hamburg