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Oskar Schlemmer
Drei Frauen von rückwärts
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 28
4. Jun - 4. Jun 2024
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 28
4. Jun - 4. Jun 2024
Estimate: 100.000 - 150.000 EUR
Price realised: 189.000 EUR
Price realised: 189.000 EUR
Description
Um 1932
Aquarell und Bleistift auf elfenbeinfarbenem Chinapapier. 13,3 x 12,5 cm (14,5 x 14,5 cm). Unter Glas gerahmt. Unten links mit Bleistift mit der Werknummer "751" versehen, unten rechts und auf dem ehemaligen Unterkarton mit dem roten Nachlass-Stempel "B 325". - Verso auf dem Rahmenkarton mit dem gedruckten Etikett Oskar Schlemmers versehen, darauf mit Tinte beschriftet "Drei Frauen von rückwärts. Aquarell. Breslau, um 1932. 13,3 : 12,5 cm" und mit der Werknummer "No 751" gestempelt. - In sehr guter, äußerst farbfrischer Erhaltung.
Schon seit den frühen 1920er Jahren, während seiner aktiven Bauhauszeit, widmete sich Oskar Schlemmer der menschlichen Figur im Raum auf vielfältige Weise. Von 1929 bis 1932, als Schlemmer an der Kunstakademie in Breslau lehrte, wurde das Motiv der Treppe Mittelpunkt seiner malerischen Auseinandersetzung. Die in diesen Werken formulierte Einheit von Mensch und Architektur, von Körper und Geist, von Statik und Bewegung entsprach der grundlegenden Bauhaus-Idee. Sie kulminierte in „Bauhaustreppe“ (1932, Museum of Modern Art, New York), dem bekanntesten Gemälde Schlemmers, mit dem er gegen die angekündigte Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten protestierte.
Das lichte Aquarell „Drei Frauen von rückwärts“ entstand in diesem Kontext. In einem quadratischen Format vereint Schlemmer drei Rückenfiguren, durch Kleidung und Frisuren unterscheidbar und mit lebendiger Körpersprache ausgestattet, jedoch als idealisierte Typen ausgeführt. Der Künstler verankert die Figuren in einer nicht näher definierten Raumsituation, die von Grautönen und klaren Linien bestimmt wird. Auch ohne dass eine Treppe erkennbar wird, ist das Motiv des Emporsteigens umgesetzt. Die im Vordergrund platzierte Figur führt den Blick nach Art eines Repoussoirs in den Bildraum hinein, die beiden anderen definieren den Mittel- und Hintergrund, was eine enorm betonte Tiefenräumlichkeit zur Folge hat. Zugleich vollführt sich eine Staffelung der Personendarstellung von Brustbild über Halbfigur bis zum Kniestück. Schlemmer schafft so eine starke Rhythmisierung der Darstellung und vollzieht die angestrebte Einheit des Menschen mit dem ihn umgebenden Raum.
Nachlass des Künstlers; Galerie Krugier, Genf; Marguerite Bleuler, Zürich; R. N. Ketterer, Campione d'Italia; Galerie Wolfgang Ketterer, München, Auktion 36, Nov. 1979; Sammlung Günter P. Landmann, München
Aquarell und Bleistift auf elfenbeinfarbenem Chinapapier. 13,3 x 12,5 cm (14,5 x 14,5 cm). Unter Glas gerahmt. Unten links mit Bleistift mit der Werknummer "751" versehen, unten rechts und auf dem ehemaligen Unterkarton mit dem roten Nachlass-Stempel "B 325". - Verso auf dem Rahmenkarton mit dem gedruckten Etikett Oskar Schlemmers versehen, darauf mit Tinte beschriftet "Drei Frauen von rückwärts. Aquarell. Breslau, um 1932. 13,3 : 12,5 cm" und mit der Werknummer "No 751" gestempelt. - In sehr guter, äußerst farbfrischer Erhaltung.
Schon seit den frühen 1920er Jahren, während seiner aktiven Bauhauszeit, widmete sich Oskar Schlemmer der menschlichen Figur im Raum auf vielfältige Weise. Von 1929 bis 1932, als Schlemmer an der Kunstakademie in Breslau lehrte, wurde das Motiv der Treppe Mittelpunkt seiner malerischen Auseinandersetzung. Die in diesen Werken formulierte Einheit von Mensch und Architektur, von Körper und Geist, von Statik und Bewegung entsprach der grundlegenden Bauhaus-Idee. Sie kulminierte in „Bauhaustreppe“ (1932, Museum of Modern Art, New York), dem bekanntesten Gemälde Schlemmers, mit dem er gegen die angekündigte Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten protestierte.
Das lichte Aquarell „Drei Frauen von rückwärts“ entstand in diesem Kontext. In einem quadratischen Format vereint Schlemmer drei Rückenfiguren, durch Kleidung und Frisuren unterscheidbar und mit lebendiger Körpersprache ausgestattet, jedoch als idealisierte Typen ausgeführt. Der Künstler verankert die Figuren in einer nicht näher definierten Raumsituation, die von Grautönen und klaren Linien bestimmt wird. Auch ohne dass eine Treppe erkennbar wird, ist das Motiv des Emporsteigens umgesetzt. Die im Vordergrund platzierte Figur führt den Blick nach Art eines Repoussoirs in den Bildraum hinein, die beiden anderen definieren den Mittel- und Hintergrund, was eine enorm betonte Tiefenräumlichkeit zur Folge hat. Zugleich vollführt sich eine Staffelung der Personendarstellung von Brustbild über Halbfigur bis zum Kniestück. Schlemmer schafft so eine starke Rhythmisierung der Darstellung und vollzieht die angestrebte Einheit des Menschen mit dem ihn umgebenden Raum.
Nachlass des Künstlers; Galerie Krugier, Genf; Marguerite Bleuler, Zürich; R. N. Ketterer, Campione d'Italia; Galerie Wolfgang Ketterer, München, Auktion 36, Nov. 1979; Sammlung Günter P. Landmann, München