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Meindert Hobbema
Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg
Found at
Lempertz,
Cologne
Alte Kunst und 19. Jahrhundert, Teil I., Lot 1054
16. May - 16. May 2024
Alte Kunst und 19. Jahrhundert, Teil I., Lot 1054
16. May - 16. May 2024
Estimate: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Description
Öl auf Holz (parkettiert). 54,2 x 71 cm.
Signiert mit Initialien und datiert unten rechts: MH F/1659.
Über die frühe Schaffenszeit des Amsterdamers ist noch wenig bekannt. Umso mehr ist die vorliegende, 1559 datierte Flusslandschaft ein wichtiger Markstein auf Hobbemas Weg zum bedeutendsten niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts neben Jacob van Ruisdael. Das beeindruckende, in seiner Komposition monumental wirkende Bild einer holländischen Dünenlandschaft entstand kurz bevor Jacob van Ruisdael 1660 bezeugte, dass Hobbema „mehrere Jahre bei ihm gedient und gelernt hat“. Interessanterweise wird der Einfluss Ruisdaels auf das Werk Hobbemas erst um 1662 stärker deutlich und das nur für kurze Zeit, wie bereits Wolfgang Stechow bemerkt hat (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, S. 60). Von 1657 bis 1661 malte Hobbema noch in der Tradition früherer Meister wie Salomon van Ruysdael und Cornelis Vroom. Das federartige Laubwerk der Bäume einer Flusslandschaft aus dem Jahr 1558 (Detroit Institute of Art) erinnert beispielsweise noch stark
Im vorliegenden Werk macht sich der Einfluss Jacob van Ruisdaels bemerkbar. Das zeigt sich im Bildaufbau, der bestimmt wird durch einen diagonal geführten Weg, der zwischen majestätischen Bäumen und einem Wäldchen verläuft; ebenso in Bildelementen wie dem Teich und seiner Vegetation im Vordergrund, der Beleuchtung, die kunstvoll Schimmer von Sonnenlicht verteilt und die Silhouetten der Baumstämme aufscheinen läßt. Unser Bild kann zum Beispiel mit Ruisdaels „Waldrand mit einem Getreidefeld“ von 1655 im Kimbell Art Museum verglichen werden.
In dem Gemälde "Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg" präsentiert sich Hobbema als eigenständiger Künstler, dessen Stil sich von dem seines Lehrers unterscheidet. Hobbemas Sicht auf die Natur ist heller, farbenfroher und lebendiger. Seine Kompositionen sind raumgreifender und gewinnen an größerer Freiheit, sein Stil ist flüssiger. Anders als Ruisdaels melancholisch und teils dramatisch gestimmte Kompositionen zeigen die Werke Hobbemas einen sanfteren Aspekt der niederländischen Landschaft. Im vorliegenden Gemälde vermittelt das fließende Licht die Ruhe und Stille eines sonnigen Nachmittags in einer niederländischen Landschaft und öffnet die Reihe der Bäume für den Ausblick auf eine Wiese und die sonnendurchfluteten Dünen dahinter. Auch die wandelnden Figuren auf der Landstraße sind typisch für Hobbemas Werk. Einige kräftige rote Akzente in der Kleidung der Figuren sorgen für einen auffälligen Effekt.
1668 übernahm der 30jährige Hobbema die Stelle des offiziellen Weinmessers der Stadt Amsterdam und überwachte die Lieferungen in die und innerhalb der Stadt. Diese Anstellung sicherte ihm ein regelmäßiges und reichliches Einkommen, etwas, das vielen Malern des Goldenen Zeitalters fehlte. Die Malerei stand nun nicht mehr im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Gleichwohl schuf er noch weitere Meisterwerke in den folgenden Jahren. Gemälde Hobbemas sind auf dem Markt selten. Die meisten seiner Werke befinden sich in privaten Sammlungen. In fast jedem größeren Museum ist ein Hobbema ausgestellt, angefangen beim Rijksmuseum Amsterdam, dem Mauritshuis in Den Haag, der National Gallery in London, dem Musée du Louvre in Paris bis hin zur Eremitage in Sankt Petersburg.
Sammlung Monden, Wiesbaden, bis 1923. - Auktion Muller, Amsterdam, 10.7.1923, Lot 118. - Goudstikker, Amsterdam, 1926 (Kat. 30, Nr. 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926 - 1947. - B. Hoos, Wassenaar, 1947 - 1956. - Europäische Privatsammlung. - Galerie Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag, um 1985, dort erworben von einem holländischen Privatsammler.
Signiert mit Initialien und datiert unten rechts: MH F/1659.
Über die frühe Schaffenszeit des Amsterdamers ist noch wenig bekannt. Umso mehr ist die vorliegende, 1559 datierte Flusslandschaft ein wichtiger Markstein auf Hobbemas Weg zum bedeutendsten niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts neben Jacob van Ruisdael. Das beeindruckende, in seiner Komposition monumental wirkende Bild einer holländischen Dünenlandschaft entstand kurz bevor Jacob van Ruisdael 1660 bezeugte, dass Hobbema „mehrere Jahre bei ihm gedient und gelernt hat“. Interessanterweise wird der Einfluss Ruisdaels auf das Werk Hobbemas erst um 1662 stärker deutlich und das nur für kurze Zeit, wie bereits Wolfgang Stechow bemerkt hat (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, S. 60). Von 1657 bis 1661 malte Hobbema noch in der Tradition früherer Meister wie Salomon van Ruysdael und Cornelis Vroom. Das federartige Laubwerk der Bäume einer Flusslandschaft aus dem Jahr 1558 (Detroit Institute of Art) erinnert beispielsweise noch stark
Im vorliegenden Werk macht sich der Einfluss Jacob van Ruisdaels bemerkbar. Das zeigt sich im Bildaufbau, der bestimmt wird durch einen diagonal geführten Weg, der zwischen majestätischen Bäumen und einem Wäldchen verläuft; ebenso in Bildelementen wie dem Teich und seiner Vegetation im Vordergrund, der Beleuchtung, die kunstvoll Schimmer von Sonnenlicht verteilt und die Silhouetten der Baumstämme aufscheinen läßt. Unser Bild kann zum Beispiel mit Ruisdaels „Waldrand mit einem Getreidefeld“ von 1655 im Kimbell Art Museum verglichen werden.
In dem Gemälde "Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg" präsentiert sich Hobbema als eigenständiger Künstler, dessen Stil sich von dem seines Lehrers unterscheidet. Hobbemas Sicht auf die Natur ist heller, farbenfroher und lebendiger. Seine Kompositionen sind raumgreifender und gewinnen an größerer Freiheit, sein Stil ist flüssiger. Anders als Ruisdaels melancholisch und teils dramatisch gestimmte Kompositionen zeigen die Werke Hobbemas einen sanfteren Aspekt der niederländischen Landschaft. Im vorliegenden Gemälde vermittelt das fließende Licht die Ruhe und Stille eines sonnigen Nachmittags in einer niederländischen Landschaft und öffnet die Reihe der Bäume für den Ausblick auf eine Wiese und die sonnendurchfluteten Dünen dahinter. Auch die wandelnden Figuren auf der Landstraße sind typisch für Hobbemas Werk. Einige kräftige rote Akzente in der Kleidung der Figuren sorgen für einen auffälligen Effekt.
1668 übernahm der 30jährige Hobbema die Stelle des offiziellen Weinmessers der Stadt Amsterdam und überwachte die Lieferungen in die und innerhalb der Stadt. Diese Anstellung sicherte ihm ein regelmäßiges und reichliches Einkommen, etwas, das vielen Malern des Goldenen Zeitalters fehlte. Die Malerei stand nun nicht mehr im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Gleichwohl schuf er noch weitere Meisterwerke in den folgenden Jahren. Gemälde Hobbemas sind auf dem Markt selten. Die meisten seiner Werke befinden sich in privaten Sammlungen. In fast jedem größeren Museum ist ein Hobbema ausgestellt, angefangen beim Rijksmuseum Amsterdam, dem Mauritshuis in Den Haag, der National Gallery in London, dem Musée du Louvre in Paris bis hin zur Eremitage in Sankt Petersburg.
Sammlung Monden, Wiesbaden, bis 1923. - Auktion Muller, Amsterdam, 10.7.1923, Lot 118. - Goudstikker, Amsterdam, 1926 (Kat. 30, Nr. 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926 - 1947. - B. Hoos, Wassenaar, 1947 - 1956. - Europäische Privatsammlung. - Galerie Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag, um 1985, dort erworben von einem holländischen Privatsammler.