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Georges Seurat
Dans la rue
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 32
2. Dec - 2. Dec 2022
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 32
2. Dec - 2. Dec 2022
Estimate: 150.000 - 200.000 EUR
Price realised: 245.700 EUR
Price realised: 245.700 EUR
Description
1882/1883
Öl auf Holz. 15,6 x 24,7 cm. Gerahmt. Unbezeichnet. Rückseitig mit Bleistift bezeichnet "Dans la rue" und "No 51 Collection Mirbeau, dispersé du Durand-Ruel en Février 1919" sowie auf einem Etikett bezeichnet "NO. 56860 PICTURE". - In guter, farbfrischer Erhaltung.
Die farblich reizvolle Studie „Dans la rue“ ist eine der wenigen reinen Stadtlandschaften von Georges Seurat. Das bei den Impressionisten so beliebte Sujet machte das elegante Bürgertum in der von Georges-Eugène Haussmann modernisierten Stadt Paris zum alleinigen Bildthema. Von einem leicht erhöhten Standort, vielleicht aus dem Atelier am belebten Boulevard de Clichy, nahm Seurat die über die Straße flanierenden Passanten in den Blick. Mit dem berühmten Stadtbild „Regen in Paris“ (1877) von dem französischen Stadtmaler Gustave Caillebotte vergleichbar, entwarf auch Seurat zwei voneinander differenzierte Bildräume, links ein breites Trottoir mit sechs teils kühn angeschnittenen Passanten und rechts das Erdgeschoss eines Geschäfts mit großem Schaufenster. Im Schatten einer langen Markise steht lässig ein Mann in langem Mantel und Hut. Für die Figuren griff Seurat auf seine zahlreichen Bleistiftskizzen männlicher und weiblicher Flaneure zurück, die er von 1882 bis 1
Georges Seurat gilt als der eigentliche Erfinder der pointillistischen Maltechnik, bei der die reine Farbe in meist winzigen Punkten aufgetragen wird und sich erst auf Entfernung im Auge des Betrachters mischt. Bei den kleinformatigen Ölstudien wie dieser, auch „Croquetons“ genannt, war diese Technik noch nicht ausgereift. Vielmehr dienten ihm diese Studien zur Erprobung des kleinteiligen Farbauftrags und zur Vorbereitung für so ambitionierte Werke wie „Un dimanche après-midi à la Grande Jatte“ von 1884-1886.
Studio des Künstlers (Nachlass-Verzeichnis Nr. 26); Léon Appert (Schwager des Künstlers), Paris (bis 1900); Octave Mirbeau, Paris; Galerie Durand-Ruel, Paris, Vente Mirbeau, 24. Februar 1919, Lot 51; John Quinn, New York (bis 1926); Madame Nicol, Paris; Alfred Daber, Paris; William Weinberg, Scarsdale; Sotheby's London, Weinberg Sale, 10. Juli 1957, Lot 40; T.P. Grange, London; Sammlung Georges Page, Feldbach; Salis & Vertes (2003), Salzburg; Sammlung Corboud, Dauerleihgabe im Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud, Köln
Öl auf Holz. 15,6 x 24,7 cm. Gerahmt. Unbezeichnet. Rückseitig mit Bleistift bezeichnet "Dans la rue" und "No 51 Collection Mirbeau, dispersé du Durand-Ruel en Février 1919" sowie auf einem Etikett bezeichnet "NO. 56860 PICTURE". - In guter, farbfrischer Erhaltung.
Die farblich reizvolle Studie „Dans la rue“ ist eine der wenigen reinen Stadtlandschaften von Georges Seurat. Das bei den Impressionisten so beliebte Sujet machte das elegante Bürgertum in der von Georges-Eugène Haussmann modernisierten Stadt Paris zum alleinigen Bildthema. Von einem leicht erhöhten Standort, vielleicht aus dem Atelier am belebten Boulevard de Clichy, nahm Seurat die über die Straße flanierenden Passanten in den Blick. Mit dem berühmten Stadtbild „Regen in Paris“ (1877) von dem französischen Stadtmaler Gustave Caillebotte vergleichbar, entwarf auch Seurat zwei voneinander differenzierte Bildräume, links ein breites Trottoir mit sechs teils kühn angeschnittenen Passanten und rechts das Erdgeschoss eines Geschäfts mit großem Schaufenster. Im Schatten einer langen Markise steht lässig ein Mann in langem Mantel und Hut. Für die Figuren griff Seurat auf seine zahlreichen Bleistiftskizzen männlicher und weiblicher Flaneure zurück, die er von 1882 bis 1
Georges Seurat gilt als der eigentliche Erfinder der pointillistischen Maltechnik, bei der die reine Farbe in meist winzigen Punkten aufgetragen wird und sich erst auf Entfernung im Auge des Betrachters mischt. Bei den kleinformatigen Ölstudien wie dieser, auch „Croquetons“ genannt, war diese Technik noch nicht ausgereift. Vielmehr dienten ihm diese Studien zur Erprobung des kleinteiligen Farbauftrags und zur Vorbereitung für so ambitionierte Werke wie „Un dimanche après-midi à la Grande Jatte“ von 1884-1886.
Studio des Künstlers (Nachlass-Verzeichnis Nr. 26); Léon Appert (Schwager des Künstlers), Paris (bis 1900); Octave Mirbeau, Paris; Galerie Durand-Ruel, Paris, Vente Mirbeau, 24. Februar 1919, Lot 51; John Quinn, New York (bis 1926); Madame Nicol, Paris; Alfred Daber, Paris; William Weinberg, Scarsdale; Sotheby's London, Weinberg Sale, 10. Juli 1957, Lot 40; T.P. Grange, London; Sammlung Georges Page, Feldbach; Salis & Vertes (2003), Salzburg; Sammlung Corboud, Dauerleihgabe im Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud, Köln
Upper estimated price slightly exceeded
The work Dans la rue by Georges Seurat was auctioned at Lempertz in Cologne in December last year. It achieved a price of EUR 245,700.00 exceeding the upper end of the estimate range by 23 %. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Georges Seurat achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Les Poseuses, Ensemble (Petite version) in November last year with an auction result of USD 149,240,000.00 (€ 144,570,376.83).
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Dans la rue von Georges Seurat kam im Dezember letzten Jahres bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 245.700,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 23 %. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Georges Seurat erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Les Poseuses, Ensemble (Petite version) im November letzten Jahres mit einem Auktionsergebnis von USD 149.240.000,00 (€ 144.570.376,83).