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Gabriele Münter
Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 62
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 62
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 250.000 - 300.000 EUR
Price realised: 302.400 EUR
Price realised: 302.400 EUR
Description
1934
Öl auf Leinwand. 38,5 x 55,3 cm. Gerahmt. Unten links grau signiert 'Münter' und rückseitig auf dem Keilrahmen mit blauer Wachskreide signiert, betitelt und datiert 'Gabriele Münter Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke 1934' sowie mit der Werknummer '101b / 34' (im Kreis) versehen. - Mit Retuschen vornehmlich an den Gebirgslinien. Die Leinwand an den Keilrahmenrändern punktuell etwas berieben.
Im Sommer 1909 erwarb die Malerin Gabriele Münter im oberbayerischen Murnau ein mehrstöckiges und von Gärten umgebenes Haus. Die Einheimischen nannten es „Russenhaus“, weil abgesehen von Münters Lebensgefährten Wassily Kandinsky auch Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky regelmäßig dort verkehrten. Die durch die besondere klimatische Situation als „blaues Land“ bezeichnete Gegend wurde mit ihren Bergen, den Seen und dem Moor zu Münters liebstem Motiv. In Murnau entwickelte sie ihren persönlichen Stil und erlebte eine höchst produktive Schaffenszeit.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Trennung von Kandinsky kehrte sie immer wieder an ihren Ruhepol nach Murnau zurück. 1931 ließ sie sich mit ihrem neuen Lebensgefährten Johannes Eichner dann endgültig hier nieder. In Rückbesinnung auf die Motive und ihren Stil der Vorkriegsjahre entstand das 1934 datierte Gemälde „Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke“. Von einem erhöhten Standpunkt aus gesehen, zeigt es die Sicht auf das Wettersteingebirge mit dem dreieckigen Eschenloher Kögl. In den Vordergrund schieben sich von rechts fünf hohe Bäume, deren rostbraunes Laub darauf schließen lassen, dass Münter das Gemälde in den Herbstmonaten schuf. Mit den Bildmitteln der Vorkriegsjahre, den schwarz konturierten Bildflächen und den kräftigen Farben, wurden die Hauptelemente umrissen, so dass sie „zum Fühlen eines Inhalts“, wie Münter schrieb, „zum Abstrahieren und Geben eines Extrakts“ gelangte (zit. nach: Der Blaue Reiter, Ausst. Kat. Kunsthalle Bremen, Köln 2000, S. 12
Privatsammlung Franken; Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung, Köln, Auktion 515, Kunst des XX. Jahrhunderts, 29. April 1971, Lot 779; Privatsammlung Bayern
Öl auf Leinwand. 38,5 x 55,3 cm. Gerahmt. Unten links grau signiert 'Münter' und rückseitig auf dem Keilrahmen mit blauer Wachskreide signiert, betitelt und datiert 'Gabriele Münter Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke 1934' sowie mit der Werknummer '101b / 34' (im Kreis) versehen. - Mit Retuschen vornehmlich an den Gebirgslinien. Die Leinwand an den Keilrahmenrändern punktuell etwas berieben.
Im Sommer 1909 erwarb die Malerin Gabriele Münter im oberbayerischen Murnau ein mehrstöckiges und von Gärten umgebenes Haus. Die Einheimischen nannten es „Russenhaus“, weil abgesehen von Münters Lebensgefährten Wassily Kandinsky auch Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky regelmäßig dort verkehrten. Die durch die besondere klimatische Situation als „blaues Land“ bezeichnete Gegend wurde mit ihren Bergen, den Seen und dem Moor zu Münters liebstem Motiv. In Murnau entwickelte sie ihren persönlichen Stil und erlebte eine höchst produktive Schaffenszeit.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Trennung von Kandinsky kehrte sie immer wieder an ihren Ruhepol nach Murnau zurück. 1931 ließ sie sich mit ihrem neuen Lebensgefährten Johannes Eichner dann endgültig hier nieder. In Rückbesinnung auf die Motive und ihren Stil der Vorkriegsjahre entstand das 1934 datierte Gemälde „Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke“. Von einem erhöhten Standpunkt aus gesehen, zeigt es die Sicht auf das Wettersteingebirge mit dem dreieckigen Eschenloher Kögl. In den Vordergrund schieben sich von rechts fünf hohe Bäume, deren rostbraunes Laub darauf schließen lassen, dass Münter das Gemälde in den Herbstmonaten schuf. Mit den Bildmitteln der Vorkriegsjahre, den schwarz konturierten Bildflächen und den kräftigen Farben, wurden die Hauptelemente umrissen, so dass sie „zum Fühlen eines Inhalts“, wie Münter schrieb, „zum Abstrahieren und Geben eines Extrakts“ gelangte (zit. nach: Der Blaue Reiter, Ausst. Kat. Kunsthalle Bremen, Köln 2000, S. 12
Privatsammlung Franken; Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung, Köln, Auktion 515, Kunst des XX. Jahrhunderts, 29. April 1971, Lot 779; Privatsammlung Bayern
Upper estimated price slightly exceeded
The work Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke by Gabriele Münter was auctioned at Lempertz in Cologne in June this year. Here, the upper estimate of EUR 300,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 302,400.00. Admittedly, works by Gabriele Münter have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Gelbes Haus mit Apfelbaum (recto); Landschaft (verso) in March last year with an auction result of GBP 1,782,000.00 (€ 2,112,761.56).
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Blick aufs Gebirge mit gelber Wolke von Gabriele Münter kam im Juni diesen Jahres bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 300.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 302.400,00 einen neuen Besitzer. Freilich wurden Arbeiten von Gabriele Münter auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Gelbes Haus mit Apfelbaum (recto); Landschaft (verso) im März letzten Jahres mit einem Auktionsergebnis von GBP 1.782.000,00 (€ 2.112.761,56).