Gabriel Metsu
Ecce Homo
Estimate: 40.000 - 60.000 EUR
Price realised: 79.360 EUR
Price realised: 79.360 EUR
Description
Öl auf Holz. 37 x 26 cm.
Signiert oben Mitte: G Metsu[e].
Das vorliegende Tafelbild mit der Darstellung des Ecce Homo entstand in Metsus letzter Schaffensphase, die durch eine Wiederkehr zu religiösen Sujets gekennzeichnet ist. Zu dieser letzten Periode zählen drei weitere Gemälde: die 1663 entstandenen Gemälde „Noli me tangere“ (Kunsthistorisches Museum, Wien) und „Heilige Dorothea“ (Privatsammlung) sowie die 1664 entstandene „Kreuzigung Christi“ (Pinacoteca Capitolina, Rom). Adriaan Waiboer, der Verfasser des Catalogue Raisonné zu Gabriel Metsu, empfindet diese als besonders eindrucksvolle Periode: „Though not his typical genre scenes, these paintings are among the most stunning works of Metsu's career.“ (Waiboer 2012, op. cit., S. 115).
Unser Ecce Homo zeigt deutliche Parallelen mit den beiden anderen Passionsszenen. Christus Körper zeigt die gleiche Physiognomie und die gleiche feine Akzentuierung der Muskeln, die ihm eine kraftvolle Statur und den Darstellungen eine unglaubliche Energie verleihen. Die meisterhafte Lichtregie, die bei allen drei Werken Christus aus seiner dunklen Umgebung hervorhebt, unterstreicht die Bedeutsamkeit des Moments. Bei unserem Werk wird zudem durch die Beleuchtung des elfenbeinfarbenen Inkarnats die Monochromie der Darstellung gebrochen. Waiboer schreibt: „Ecce Homo is the most enigmatic of the three Passion scenes.“ (Waiboer 2012, op. cit., S. 117). Er geht davon aus, dass die Tafel an der linken Tafelseite wenige Millimeter beschnitten wurde. Dies würde erklären, warum die Holztafel an dieser Seite etwas stärker ist und Pilatus in der Komposition so großzügig angeschnitten erscheint. Metsu rückt Pilatus sowohl mithilfe des Kolorits als auch dessen Positionierung innerhalb de
Wir danken Dr. Adriaan Waiboer für die Begutachtung des Originals sowie die Bestätigung, dass es sich bei unserem Tafelbild zweifelsohne um das lange von ihm gesuchte Originalwerk von Gabriel Metsu handelt.
Wohl Sammlung D. Teengs. - Auktion Van der Schley, Yver, Roos, Spaan (Sammlung D. Teengs), Amsterdam, 24.4.1811, Lot 81. – Sammlung Gruyter. – Wohl Auktion London, 6.5.1929, Lot 136. – 1929 Kunsthandlung R.H. Ward, London. – Februar 1930 Kunsthandlung P. de Boer, Amsterdam. – November 1930 Kunsthandlung R.H. Ward, London, bis mindestens Juli 1931. – April 1932 Kunsthandlung Dr. Schäffer, Berlin. – 1934 Ludwig Rössler, Berlin. - 1936 Kunsthandlung W. Paech, Amsterdam. – Juli 1941 Kunsthandlung P. de Boer, Amsterdam. – ca. 1943 Kunsthandlung Goudstikker. – Wohl Sammlung Lemberger, Amsterdam. – Sammlung H. Bandermann. – Deutsche Privatsammlung.
Signiert oben Mitte: G Metsu[e].
Das vorliegende Tafelbild mit der Darstellung des Ecce Homo entstand in Metsus letzter Schaffensphase, die durch eine Wiederkehr zu religiösen Sujets gekennzeichnet ist. Zu dieser letzten Periode zählen drei weitere Gemälde: die 1663 entstandenen Gemälde „Noli me tangere“ (Kunsthistorisches Museum, Wien) und „Heilige Dorothea“ (Privatsammlung) sowie die 1664 entstandene „Kreuzigung Christi“ (Pinacoteca Capitolina, Rom). Adriaan Waiboer, der Verfasser des Catalogue Raisonné zu Gabriel Metsu, empfindet diese als besonders eindrucksvolle Periode: „Though not his typical genre scenes, these paintings are among the most stunning works of Metsu's career.“ (Waiboer 2012, op. cit., S. 115).
Unser Ecce Homo zeigt deutliche Parallelen mit den beiden anderen Passionsszenen. Christus Körper zeigt die gleiche Physiognomie und die gleiche feine Akzentuierung der Muskeln, die ihm eine kraftvolle Statur und den Darstellungen eine unglaubliche Energie verleihen. Die meisterhafte Lichtregie, die bei allen drei Werken Christus aus seiner dunklen Umgebung hervorhebt, unterstreicht die Bedeutsamkeit des Moments. Bei unserem Werk wird zudem durch die Beleuchtung des elfenbeinfarbenen Inkarnats die Monochromie der Darstellung gebrochen. Waiboer schreibt: „Ecce Homo is the most enigmatic of the three Passion scenes.“ (Waiboer 2012, op. cit., S. 117). Er geht davon aus, dass die Tafel an der linken Tafelseite wenige Millimeter beschnitten wurde. Dies würde erklären, warum die Holztafel an dieser Seite etwas stärker ist und Pilatus in der Komposition so großzügig angeschnitten erscheint. Metsu rückt Pilatus sowohl mithilfe des Kolorits als auch dessen Positionierung innerhalb de
Wir danken Dr. Adriaan Waiboer für die Begutachtung des Originals sowie die Bestätigung, dass es sich bei unserem Tafelbild zweifelsohne um das lange von ihm gesuchte Originalwerk von Gabriel Metsu handelt.
Wohl Sammlung D. Teengs. - Auktion Van der Schley, Yver, Roos, Spaan (Sammlung D. Teengs), Amsterdam, 24.4.1811, Lot 81. – Sammlung Gruyter. – Wohl Auktion London, 6.5.1929, Lot 136. – 1929 Kunsthandlung R.H. Ward, London. – Februar 1930 Kunsthandlung P. de Boer, Amsterdam. – November 1930 Kunsthandlung R.H. Ward, London, bis mindestens Juli 1931. – April 1932 Kunsthandlung Dr. Schäffer, Berlin. – 1934 Ludwig Rössler, Berlin. - 1936 Kunsthandlung W. Paech, Amsterdam. – Juli 1941 Kunsthandlung P. de Boer, Amsterdam. – ca. 1943 Kunsthandlung Goudstikker. – Wohl Sammlung Lemberger, Amsterdam. – Sammlung H. Bandermann. – Deutsche Privatsammlung.
Upper estimate price exceeded by 32 %.
The work Ecce Homo by Gabriel Metsu was auctioned at Lempertz in Cologne in May 2016. It achieved a price of EUR 79,360.00 exceeding the upper end of the estimate range by 32 %. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Gabriel Metsu achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work A Woman Selling Game From A Stall in July 2009 with an auction result of GBP 1,161,250.00 (€ 1,317,670.67).
Oberer Schätzpreis um 32 % übertroffen
Die Arbeit Ecce Homo von Gabriel Metsu kam im Mai 2016 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 79.360,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 32 %. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Gabriel Metsu erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit A Woman Selling Game From A Stall im Juli 2009 mit einem Auktionsergebnis von GBP 1.161.250,00 (€ 1.317.670,67).