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Aelbert Cuyp
Pferd an einem Trog
Found at
Lempertz,
Cologne
Gemälde und Zeichnungen Alte Meister, Skulpturen, Lot 1065
19. Nov - 19. Nov 2016
Gemälde und Zeichnungen Alte Meister, Skulpturen, Lot 1065
19. Nov - 19. Nov 2016
Estimate: 80.000 - 120.000 EUR
Price realised: 99.200 EUR
Price realised: 99.200 EUR
Description
Öl auf Holz (parkettiert). 36 x 52 cm.
Signiert unten links: A. Cuyp.
Arnold Houbraken verdanken wir den Hinweis auf Aelbert Cuyp als meisterhaften Maler von Pferden. Der Kunsthistoriograph beschreibt in seiner „Groote Schouburgh“ eine Darstellung der örtlichen Reitschule von der Hand Cuyps, „worin er die schönsten Pferde, die daselbst zur Schau kamen, so dargestellt (hat), dass man sie erkennen konnte.“ Aelbert Cuyps Reiterporträts, Jagd- und Reisebilder zeigen, dass der Künstler augenscheinlich viel Mühe darauf verwendete, den dargestellten Pferden individuelle Züge zu verleihen.
Bei der vorliegenden Darstellung eines braunen Pferdes im Profil dürfte es sich um das Porträt eines Pferdes handeln, das ein stolzer Besitzer beim führenden Landschafts- und Tiermaler Dordrechts in Auftrag gegeben hat. Sie lässt sich mit der Darstellung eines Pferdes von Cuyp, ebenfalls im Profil, vergleichen, in dem sich eine bemerkenswerte Bilderfindung findet: Der vom Pferd abgestiegene Reiter ist so platziert, dass sein Kopf durch den Rumpf des Pferdes verdeckt wird - als solle verdeutlicht werden, dass das Pferd der Protagonist des Bildes ist, und nicht der Reiter (Abb. 1; Museum Boijmans van Beuningen, Inv.-Nr. VdV 11). Mit der Darstellung des Pferdes im Profil rekurriert der Künstler zudem auf eine lange Tradition des Pferdeporträts im Profil, wie man es etwa von den Fresken Giulio Romanos im Palazzo del Té kennt.
Bemerkenswert ist das Bildlicht in diesem Gemälde. Das Pferd wird nur dezent von dem für Cuyp charakteristischen hellen Sonnenlicht beschienen. Der Künstler stellt das Pferd in subtilen Brauntönen dar, um das edel schimmernde Fell zur Geltung zu bringen. Cuyp verzichtet jedoch nicht auf das an den Italianisanten geschulte helle Bildlicht, mit dem vor allem der Hund und das Mädchen im Vordergrund beleuchtet werden. Geradezu wie ein persönliches Markenzeichen Cuyps wirkt die in mildes warmes Licht getauchte Landschaft mit dem Hirten und den zwei Kühen im Hintergrund.
Slg. Sawson Turner, Yarmouth, 1842. - Versteigerung Schneider, Paris, 6.4.1876, Lot 4. - Slg. Sir G. Donaldson, London. - Legatt Gallery, London, 1928. - Versteigerung, London, 13.12.1935, Lot 99. - Versteigerung, Genf, 2.4.1938, Lot 14. - Europäische Privatsammlung.
Signiert unten links: A. Cuyp.
Arnold Houbraken verdanken wir den Hinweis auf Aelbert Cuyp als meisterhaften Maler von Pferden. Der Kunsthistoriograph beschreibt in seiner „Groote Schouburgh“ eine Darstellung der örtlichen Reitschule von der Hand Cuyps, „worin er die schönsten Pferde, die daselbst zur Schau kamen, so dargestellt (hat), dass man sie erkennen konnte.“ Aelbert Cuyps Reiterporträts, Jagd- und Reisebilder zeigen, dass der Künstler augenscheinlich viel Mühe darauf verwendete, den dargestellten Pferden individuelle Züge zu verleihen.
Bei der vorliegenden Darstellung eines braunen Pferdes im Profil dürfte es sich um das Porträt eines Pferdes handeln, das ein stolzer Besitzer beim führenden Landschafts- und Tiermaler Dordrechts in Auftrag gegeben hat. Sie lässt sich mit der Darstellung eines Pferdes von Cuyp, ebenfalls im Profil, vergleichen, in dem sich eine bemerkenswerte Bilderfindung findet: Der vom Pferd abgestiegene Reiter ist so platziert, dass sein Kopf durch den Rumpf des Pferdes verdeckt wird - als solle verdeutlicht werden, dass das Pferd der Protagonist des Bildes ist, und nicht der Reiter (Abb. 1; Museum Boijmans van Beuningen, Inv.-Nr. VdV 11). Mit der Darstellung des Pferdes im Profil rekurriert der Künstler zudem auf eine lange Tradition des Pferdeporträts im Profil, wie man es etwa von den Fresken Giulio Romanos im Palazzo del Té kennt.
Bemerkenswert ist das Bildlicht in diesem Gemälde. Das Pferd wird nur dezent von dem für Cuyp charakteristischen hellen Sonnenlicht beschienen. Der Künstler stellt das Pferd in subtilen Brauntönen dar, um das edel schimmernde Fell zur Geltung zu bringen. Cuyp verzichtet jedoch nicht auf das an den Italianisanten geschulte helle Bildlicht, mit dem vor allem der Hund und das Mädchen im Vordergrund beleuchtet werden. Geradezu wie ein persönliches Markenzeichen Cuyps wirkt die in mildes warmes Licht getauchte Landschaft mit dem Hirten und den zwei Kühen im Hintergrund.
Slg. Sawson Turner, Yarmouth, 1842. - Versteigerung Schneider, Paris, 6.4.1876, Lot 4. - Slg. Sir G. Donaldson, London. - Legatt Gallery, London, 1928. - Versteigerung, London, 13.12.1935, Lot 99. - Versteigerung, Genf, 2.4.1938, Lot 14. - Europäische Privatsammlung.
Auction result well in line with expectations
The work Pferd an einem Trog by Aelbert Cuyp was auctioned at Lempertz in Cologne in November 2016. The price achieved of EUR 99,200.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 80,000.00 – 120,000.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Aelbert Cuyp achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work A view of Dordrecht from the end of the Papendrechtse bank of the river Noord in January 2001 with an auction result of USD 2,866,000.00 (€ 3,079,071.77).
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Pferd an einem Trog von Aelbert Cuyp kam im November 2016 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Der dabei erzielte Preis von EUR 99.200,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 80.000,00 – 120.000,00 angegeben worden. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Aelbert Cuyp erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit A view of Dordrecht from the end of the Papendrechtse bank of the river Noord im Januar 2001 mit einem Auktionsergebnis von USD 2.866.000,00 (€ 3.079.071,77).