Jeff Koons born 1955

Jeff Koons ist ein US-amerikanischer Künstler, der bekannt ist für seine Skulpturen, die häufig an Alltagsgegenstände anknüpfen und ihm später den Ruf des »Schöpfers der postironischen Kunst« zukommen ließen. Teils wird er auch als Neo-Konzeptkünstler oder dem Neo-Geo-Stil der 1980er Jahre zugeordnet. Der 1955 in York, Pennsylvania, geborene Koons interessierte sich bereits als Kind für Kunst – so stellte sein Vater regelmäßig Bilder in dessen Möbelgeschäft aus und verkaufte auf diese Weise eines der Werke des damals Elfjährigen. Der quasi vorgegebene Weg brachte den angehenden Künstler zum Studium an das Maryland Institute College of Art in Baltimore und zeitweise auch an das  School of the Art Institute of Chicago. 

Nach seinem Abschluss 1976 zog Koons nach New York, wo er sehr bald eine Anstellung im Museum of Modern Art erhielt. Die erste Einzelschau seiner Werke fand 1980 im New Museum of Contemporary Art in New York statt. Die steile, und vor allem konstante Karriere, die Koons bis dahin hingelegt hatte, führte er ab diesem Zeitpunkt weiter fort. Seine bahnbrechenden Skulpturen bestanden zunächst aus Leuchtstoffröhren, Plexiglasvitrinen und Reinigungsgeräten, wandelten sich aber schon bald zu glänzenden Edelstahlnachbildungen von alltäglichen Objekten wie etwa Nippesfiguren (Statuary-Serie). Zu seinen heute bekanntesten Arbeiten gehören die zahlreichen Glanzskulpturen, die aufblasbare Gummifiguren verkörpern. 

Koons Inflatable-Serie von 1979 bestand teils aus Vinyl und Akryl, sodass sie tatsächlich an Gummitiere oder an prall gefüllte Ballons erinnert, und teils aus Edelstahl, sodass dem Auge die vermeintliche Leichtigkeit mittels der tatsächlich massiven Gegenstände nur vorgegaukelt wird. Auch sein wohl bekanntestes Werk Rabbit (1979), eine übergroße Replik eines silberfarbenen, aufblasbaren Kaninchens, entstammt der Reihe – die Skulptur wurde 2019 beim Auktionshaus Christie’s zu einem Rekordpreis von 91,1 Millionen US-Dollar versteigert und übertraf damit sogar noch den ebenfalls sehr prominenten Balloon Dog, der sechs Jahre zuvor ein Ergebnis von 58,4 Millionen US-Dollar erzielte. 

Wegen des Kopierens vieler existierender und markenrechtlich geschützter Artikel wurde Koons bereits mehrfach auf Urheberrechtsverletzungen verklagt und verurteilt. Koons nimmt mit seiner Arbeit die Welt des Konsums ironisch auf die Schippe und verarbeitet stets glänzende Anteile, durch die sich die Betrachtenden spiegeln und somit selbst wiedererkennen können. Der Künstler ist bei der Umsetzung äußerst präzise und zog in der Vergangenheit sogar Wissenschaftler wie etwa den Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman zurate. In sein Portfolio gehören außerdem auch Collagen und diverse Produktdesigns.