Franz West 1947 - 2012
The artist Franz West
- Austrian artist associated with »Viennese Actionism«.
- Famous for his passport pieces: loose, shapeless sculptures depicting neuroses.
- Always produced communicative and interactive art, which is reflected in his seating furniture.
Franz West was an Austrian artist whose sculptural work in particular has made a lasting contribution to the contemporary art world in Austria. Born in Vienna in 1947, West is today primarily associated with the movement known as Viennese Actionism.
Later, however, he also gained international recognition for his sculptures and installations. Between 1962 and 1970, the Vienna Actionist group took its cues from American Happening and Fluxus art, but implemented them in a much more provocative manner. West studied at the Academy of Fine Arts in Vienna under Bruno Gironcoli, and in the 1970s he began his so-called Passstücke, which later became some of his most famous works.
Using indefinable forms of plaster, papier-mâché, or metal, he attempted to visualize neuroses. The pieces were portable and functioned alternately as supports, prostheses, or growths attached to the body. The first exhibitions followed in the 1980s.
A central motif that animated West's artistic work was communication and interaction with art. In the late 1980s, for example, he turned to making seating furniture that was anything but conventional. He alienated and ironized them, raising questions about where the boundaries between art object and utilitarian object might lie, alluding to the public debates on the subject at the time.
In 1993, West was invited to design the Austrian pavilion for the Venice Biennale. At the time, he was teaching as a professor at the Städelschule in Frankfurt am Main. In addition, some of his works were shown at documenta IX (1992) and documenta X (1997). In 2009/10, museum in progress organized the exhibition series Iron Curtain, for which West created the large-scale painting Three - From Process to Temperament at the Vienna State Opera.
In 2011, he was awarded the Golden Lion for his life's work at the Venice Biennale. West died in his hometown of Vienna in 2012 at the age of 65. On his honorary grave in Vienna's Central Cemetery is a pink grave marker made by his assistant, based on an original by West.
Der Künstler Franz West
- Österreichischer Künstler, der dem »Wiener Aktionismus« zugeordnet wird.
- Wurde mit seinen Passstücken berühmt: lose, unförmige Skulpturen, die Neurosen abbilden.
- Seine kommunikative und interaktive Idee von Kunst schlug sich in seinen Sitzmöbeln nieder.
Franz West war ein österreichischer Künstler, der mit seinem skulpturalen Werk vor allem die zeitgenössische Kunstwelt Österreichs nachhaltig bereichert hat. 1947 in Wien geboren, bringt man West heute vor allem mit der als Wiener Aktionismus bekannten Bewegung in Verbindung.
Später erlangte er allerdings auch internationales Renommee für seine Skulpturen und Installationen. Die Gruppe des Wiener Aktionismus agierte zwischen 1962 und 1970 nach dem Vorbild der amerikanischen Happening- und Fluxus-Kunst, setzte sie allerdings deutlich provokanter um.
West studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Bruno Gironcoli und begann noch in den 1970er Jahren mit seinen sogenannten Passstücken, die später mit zu seinen berühmtesten Werken zählen sollten.
Mittels undefinierbarer Formen aus Gips, Pappmaché oder Metall versuchte er, Neurosen zu verbildlichen. Die Stücke waren transportabel und fungierten wahlweise als Stützen, Prothesen oder Gewächse, die man an den Körper legte. Erste Ausstellungen folgten in den 1980er Jahren.
Ein zentrales Motiv, das West zu seiner künstlerischen Arbeit animierte, war die Kommunikation und Interaktion mit der Kunst. So wandte er sich ab Ende der 1980er der Herstellung von Sitzmöbeln zu, die alles andere als herkömmlich ausfielen. Er verfremdete und ironisierte sie, warf Fragen danach auf, wo wohl die Grenzen zwischen Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand lägen – er spielte damit auf die damals aktuellen öffentlichen Debatten um diese Thematik an.
1993 durfte West den österreichischen Pavillon für die Biennale von Venedig gestalten. Zu dieser Zeit lehrte er als Professur an der Städelschule, Frankfurt am Main. Außerdem waren einige seiner Arbeiten sowohl auf der documenta IX (1992) als auch auf der documenta X (1997) zu sehen. 2009/10 veranstaltete das museum in progress eine Ausstellungsgreihe mit dem Titel Eiserner Vorhang, für das West das großformatige Bild Drei – Vom Vorgang ins Temperament in der Wiener Staatsoper entwarf.
2011 ehrte man ihn auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. West starb 2012 im Alter von 65 Jahren in seiner Heimatstadt Wien. Auf seinem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof befindet sich eine rosafarbene Grabfigur seines Assistenten, die dieser nach einem Original von West geschaffen hatte.