Um 1880 wandelte sich das Pariser Umland im Zuge der Industrialisierung rasch. Der Kohleabbau boomte und zahlreiche Fabriken entstanden. In der flachen Umgebung waren sie schon von weitem zu sehen, aus ihren Schornsteinen quoll dichter Rauch. Fünf postimpressionistische Maler verließen Paris und siedelten in den Vororten, um Inspiration für neue Maltechniken zu finden. Der heute bekannteste von ihnen war Vincent van Gogh. Er beschrieb in einem Brief, wie ihn der Kontrast zwischen geschäftiger Großstadt, ruhiger Landschaft und den Fabrikanlagen zu neuen Ideen verhalf. Die Ausstellung Van Gogh and the Avant-Garde: The Modern Landscape des Art Institute of Chicago untersucht die Maltechniken van Goghs und seiner Kollegen, die den Weg zur modernen Malerei ebneten. Die über 75 teilweise selten ausgestellten Exponate sind vom 14. Mai bis zum 4. September zu sehen.
Neben van Gogh gehören Georges Seurat, Paul Signac, Emile Bernard und Charles Angrand zu der Fünfer-Gruppe, die Ende des 19. Jahrhunderts Geschichte schreiben sollte. Der Pointillismus und der Cloisonismus sind zwei der zahlreichen Errungenschaften, die noch heute Museumsbesuchende und Sammlende faszinieren. Unter den Exponaten befinden sich 25 Gemälde von van Gogh, die größtenteils aus Privatsammlungen stammen und bisher selten öffentlich gezeigt wurden. Auch für versierte Kenner des Malers ist diese Ausstellung daher sehenswert.