London, Estorick Collection of Modern Italian Art

Von der Muse zur Malerin

Nach 100 Jahren wieder in London: die Gemälde der heute recht unbekannten italienischen Malerin Pasquarosa reisen als Leihgabe zu einer Ausstellung der Estorick Collection. Pasquarosa: From Muse to Painter eröffnet am 12. Januar.

12. January 2024
Pasquarosa, Oysters, Mussels and Lemon, c. 1963
Courtesy Archivio Nino e Pasquarosa Bertoletti, Rome
Pasquarosa, Oysters, Mussels and Lemon, c. 1963, Ostriche, cozze e limone, Oil on cardboard, 33 x 44 cm

Es war ein höchst ungewöhnliches Ereignis für die Zeit: In den späten 1920ern zeigte die Londoner Airlington Gallery eine Einzelausstellung einer italienischen Malerin. Sie hieß Pasquarosa Marcelli und hatte sich mit origineller Ästhetik und einer gewissen Spontanität in ihren Gemälden einen Namen gemacht. Während sie in Italien weiter künstlerische Erfolge feierte und mehrere Male bis zu ihrem Tod im Jahr 1973 an der Biennale von Venedig teilnahm, ebbte der Hype um sie in anderen Ländern schnell ab. Die Estorick Collection in London erinnert nun an ihn mit der Ausstellung Pasquarosa: From Muse to Painter wieder. Das Museum ist speziell moderner italienischer Kunst gewidmet und ging aus der Sammlung von Eric Estorick (1913-1993) hervor. Die aktuelle Ausstellung läuft vom 12. Januar bis zum 28. April.

Pasquarosa Marcelli lebte von 1896 bis 1973. Als junge Frau zog sie nach Rom, um beruflich Malern Modell zu stehen. So lernte sie auch ihren späteren Ehemann Nino Bertoletti (1889-1971) kennen und begann Mitte der 1910er-Jahre selbst mit der Malerei. Die Autodidaktin erzielte schnell Erfolge bei Kunstkritikern: Bereits 1915 erregte sie mit ihren ungewöhnlichen Gemälden bei einer Ausstellung in Rom Aufmerksamkeit. Etwa 50 ihrer Gemälde und Zeichnungen aus Privatbesitz sind nun wieder als Leihgabe in London zu sehen.Art.Salon

Pasquarosa, Jug and Little Bird, c. 1918-30
Courtesy Archivio Nino e Pasquarosa Bertoletti, Rome
Pasquarosa, Jug and Little Bird, c.1918-30, Brocca e uccellino, Oil on pressed cardboard, 68 x 48 cm

Dive deeper into the art world

Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

22. November 2024
London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024