»Mich interessiert schon alles Vergängliche besonders. Meine Wandbilder sind zum Beispiel immer nur für die Dauer der Ausstellung gedacht. Danach werden sie übermalt. Auch bei meinen Aquarellzeichnungen schütte ich so viel Wasser darüber, dass die Zeichnung fast am Verschwinden ist. Man braucht keine Kunst für immer. Ich finde es gut, wenn Kunst auch vergeht«, erläutert Ulla von Brandenburg ihren künstlerischen Ansatz. Die Künstlerin arbeitete zu Beginn ihrer Karriere als Bühnendesignerin. In ihren Arbeiten, die Installationen, Filme, Wandgemälde und Performances umfassen, klingen ihre Verbindungen zur Theaterszene immer wieder an. Das Vergängliche der Theaterkunst, des Schauspiels sowie der Kulissen, und das Bühnenhafte prägen von Brandenburgs Œuvre bis heute. In Madrid zeigt das Mueso Nacional Centro de Arte Reina Sofía nun neue Arbeiten in Ulla von Brandenburg: Spaces of a Sequence. Die Schau der international bekannten Künstlerin läuft vom 30. November 2023 bis zum 10. März 2024.
Von Brandenburg wurde 1974 in Karlsruhe geboren, wo sie heute als Professorin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste arbeitet. Außerdem lebt und arbeitet sie in Paris. Neben Einzelausstellungen unter anderem in London, Wien, Zürich und Düsseldorf gewann sie viele Kunstpreise. Im Jahr 2016 war sie für den Prix Marcel Duchamp, einem bedeutenden französischen Kunstpreis, nominiert. Von Brandenburg ist zudem bekannt für ihr Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Lesben und Schwulen, das sich seit Juni 2017 in München befindet.