
Verfechter des Kunsthandwerks – Thomas Schütte im Georg Kolbe Museum
Vom 19. November 2021 bis 20. Februar 2022 sind im Georg Kolbe Museum in Berlin Arbeiten des Bildhauers Thomas Schütte zu sehen. Der Künstler spricht sich reflektiert gegen die Auswüchse des Kunstmarktes und der Digitalen Kunst aus.

Der 1954 geborene Schütte ist bekannt für seine disziplinierte Arbeitsweise und seine humorvoll die menschliche Psyche kommentierenden Skulpturen. Etwa 30 von ihnen werden mit architektonischen Modellen sowie zahlreichen Zeichnungen und Druckgrafiken, unter anderem neueste Arbeiten aus diesem Jahr, in der Ausstellung gezeigt.
Schütte konnte neben vielen anderen internationalen Preisen 2005 den goldenen Löwen auf der Biennale von Venedig gewinnen. Er betont die hohe Bedeutung des Kunsthandwerks, der physischen Arbeit, und dass er Skulpturen hauptsächlich für sich selbst schafft. In seiner Skulpturenhalle bewahrt er viele seiner Werke auf, um etwa unabhängiger von Leihgebern Skulpturen für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Digitale Kunst finde er uninteressant, er sehe in ihr letztlich nur Unterhaltung.
Mit seinen Bearbeitungen komplexer kulturhistorischer Gedankenwelten weist Schütte Gemeinsamkeiten zum Bildhauer Georg Kolbe auf, dessen ehemaliges Atelier nach seinem Tod 1947 zum heutigen Museum umgebaut wurde. Das Georg Kolbe Museum, welches als einziges deutsches Museum in seiner Geschichte nur von Frauen geleitet wurde, organisiert häufig Ausstellungen zu Bildhauern des 20. Jahrhunderts.