Auch die japanische Kunst ist traditionell in Männerhand. Das Art Institute of Chicago stellt nun 36 japanische Künstlerinnen vor, deren Werk bisher nicht adäquat gewürdigt wurde. Die Ausstelung Radical Clay: Contemporary Women Artists from Japan versammelt 40 außergewöhnliche Keramikstücke, die sich auf höchstem technischen Niveau bewegen und vor Innovation strotzen. In den letzten 50 Jahren entwickelte sich bei japanischen Keramikkünstlerinnen eine erstaunliche Qualität, die Besuchende nun in Chicago erleben dürfen. Fast ein halbes Jahr lang läuft die Schau: vom 16. Dezember 2023 bis zum 3. Juni 2024.
Die Ausstellung vereint etablierte Künstlerinnen von den Anfängen der Bewegung wie Mishima Kimiyo (*1932), Tsuboi Asuka (*1932) und Ogawa Machiko (*1946) mit jüngeren Vertreterinnen wie Konno Tomoko (*1965), Aoki Katsuyo (*1972) und Oishi Sayaka (*1979). Ihrem Werk ist gemein, dass es die Grenzen der Keramikkunst auslotet und erweitert. Um Aufmerksamkeit zu erregen, vermeiden sie möglichst traditionell weiblich konnotierte Themen wie Blumen und bewegen sich im Bereich »männlicher« geologischer Formen. Tauchen dennoch Blumen in den Œuvres auf, sind sie höchst unkonventionell präsentiert.
Am Samstag, den 23. März 2024, findet ein Talk mit den Künstlerinnen Hosono Hitomi (*1978) und Yamaguchi Mio (*1992) über die Ausstellung statt. Der Talk beginnt um 14 Uhr und erfordert eine vorherige Anmeldung.