
Normalität als Spezialeffekt
Richard Prince zauberte aus Alltagsbanalitäten große Kunst – er versah die Normalität mit Spezialeffekten und wurde so zum Vorreiter der Appropriation Art. Durch Charme, Witz und eine Prise Zurückhaltung unterscheidet er sich auch heute noch von Zeitgenossen wie Jeff Koons. Das Louisiana Museum of Modern Art bringt Prince seinem Publikum ab dem 17. November ein Stück näher. Die Soloschau lockt mit »verführerischen und seltsamen« Transformationen.

Richard Prince (*1949) gehört der sogenannten The Pictures Generation an – eine junge Generation, die sich gegen die »bildverleugnenden« Tendenzen der 70er Jahre aufbäumte. Als bekanntestes Gesicht der Bewegung ging wohl Jeff Koons hervor. Im Gegensatz zu ihm arbeitete Prince etwas subtiler und zurückhaltender. Er entschlüsselte visuelle Codes banaler Konsum- und Unterhaltungskultur – Witze, Fotos, Werbung, der gesamte Alltagskult entkamen ihm nicht. Er sampelte und verfeinerte diese Codes, beförderte sie zu einer »verführerischen und seltsamen« Ästhetik, die sich deutlich von der banalen Grundlage abhebt. So ging er auch bei seiner berühmten Cowboys-Serie vor: Ausschnitte reitender Männer mit Western-Hut und Zigarette, wohlbekannt aus der Tabakwerbung, fotografierte er und kontextualisierte sie neu. So avancierte er zum Pionier der Appropriation Art und entfachte damit Diskussionen über Urheberrechte und geistiges Eigentum.
Das Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk beweist ab dem 17. November in der Soloschau Richard Prince, dass der Pictures-Generation-Vertreter ein geschultes Auge hat – ein geschultes Auge für große Themen, die »unmerklich in alles, was uns umgibt, eindringen und es durchdringen.« Bis zum 10. April zeigt das Museum jede Menge von Prince’ »Normalität als Spezialeffekt.«

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