Louisiana Museum of Modern Art: Richard-Prince-Soloschau

Normalität als Spezialeffekt

Richard Prince zauberte aus Alltagsbanalitäten große Kunst – er versah die Normalität mit Spezialeffekten und wurde so zum Vorreiter der Appropriation Art. Durch Charme, Witz und eine Prise Zurückhaltung unterscheidet er sich auch heute noch von Zeitgenossen wie Jeff Koons. Das Louisiana Museum of Modern Art bringt Prince seinem Publikum ab dem 17. November ein Stück näher. Die Soloschau lockt mit »verführerischen und seltsamen« Transformationen. 

17. November 2022
Richard Prince Untitled (Cowboy), 2016 C-print in two parts Courtesy the Artist
Courtesy the Artist. © Richard Prince Studio
Richard Prince, Untitled (Cowboy), 2016 C-print in two parts

Richard Prince (*1949) gehört der sogenannten The Pictures Generation an – eine junge Generation, die sich gegen die »bildverleugnenden« Tendenzen der 70er Jahre aufbäumte. Als bekanntestes Gesicht der Bewegung ging wohl Jeff Koons hervor. Im Gegensatz zu ihm arbeitete Prince etwas subtiler und zurückhaltender. Er entschlüsselte visuelle Codes banaler Konsum- und Unterhaltungskultur – Witze, Fotos, Werbung, der gesamte Alltagskult entkamen ihm nicht. Er sampelte und verfeinerte diese Codes, beförderte sie zu einer »verführerischen und seltsamen« Ästhetik, die sich deutlich von der banalen Grundlage abhebt. So ging er auch bei seiner berühmten Cowboys-Serie vor: Ausschnitte reitender Männer mit Western-Hut und Zigarette, wohlbekannt aus der Tabakwerbung, fotografierte er und kontextualisierte sie neu. So avancierte er zum Pionier der Appropriation Art und entfachte damit Diskussionen über Urheberrechte und geistiges Eigentum. 

Das Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk beweist ab dem 17. November in der Soloschau Richard Prince, dass der Pictures-Generation-Vertreter ein geschultes Auge hat – ein geschultes Auge für große Themen, die »unmerklich in alles, was uns umgibt, eindringen und es durchdringen.« Bis zum 10. April zeigt das Museum jede Menge von Prince’ »Normalität als Spezialeffekt.«Art.Salon

Richard Prince Uden titel (Kæreste), 1993 Ektacolor-fotografi, 14 x 20,3 cm Courtesy the Artist.
Courtesy the Artist. © Richard Prince Studio Foto: Jena Combo
Richard Prince Uden titel (Kæreste), 1993 Ektacolor-fotografi, 14 x 20,3 cm

Auktionsergebnisse von Richard Prince

Richard Prince - Together
Auction
Contemporary Edition
October 2024
Christies, London (Online Auction)
Est.: 15.000 - 25.000 GBP
Realised: 10.710 GBP
Details
Richard Prince - New Figures
Auction
Editions & Selected Works from the Lower East Side Printshop Archives: Online Auction
September 2024
Phillips, Online Auction
Est.: 8.000 - 12.000 USD
Realised: not available
Details
Richard Prince - Double Splash
Auction
Prints and MultiplesPrivate collection lots 1-68
September 2024
Bonhams, Brussels
Est.: 600 - 800 EUR
Realised: not available
Details
Richard Prince - Double Splash
Auction
Prints and MultiplesPrivate collection lots 1-68
September 2024
Bonhams, Brussels
Est.: 800 - 1.200 EUR
Realised: not available
Details

Dive deeper into the art world

Düsseldorf: innovative Kunstmesse

Parallel zur Art Düsseldorf findet in der Nähe die innovative Kunstmesse Art Artist statt, die es seit 2023 gibt. Dieses Jahr präsentieren dort auch Gabriele Weide und Chris Wehrmann aus dem Künstlerprogramm des Art.Salon einige Arbeiten. Die Art Artist läuft vom 11. bis zum 13. April und ist jeweils von 14 bis 22 Uhr geöffnet.

11. April 2025
Essen, Villa Hügel

21 Museen beteiligen sich an einer außergewöhnlichen Sonderausstellung, die ab dem 11. April zu sehen ist: 21 x 21. Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel vereint Kunstwerke aus den teilnehmenden Museen des Ruhrgebiets. Die Schau wird in der Villa Hügel in Essen gezeigt und ist auch digital in erweiterter Form erkundbar.

11. April 2025

Body language about social inequality | Kaan Ege Önal