Städel Museum, Frankfurt am Main

»Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam« widmet sich den frühen Jahren des berühmten Malers

Ab den 1630er Jahren gelang Rembrandt van Rijn ein beeindruckender Aufstieg im wohlhabenden Amsterdam, der dessen Ruhm bis heute begründete. Das Städel Museum in Frankfurt am Main zeigt über 60 Kunstwerke Rembrandts neben zahlreichen seiner Zeitgenossen vom 06. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022.

03. October 2021
Rembrandt Harmensz. van Rijn, Die Blendung Simsons, 1636
Städel Museum, Frankfurt am Main Foto: Städel Museum - U. Edelmann
Rembrandt van Rijn, Die Blendung Simsons, 1636

Amsterdam war zu Zeiten Rembrandts eine wohlhabende Handelsstadt mit rasant wachsenden Bevölkerungszahlen und einem hart umkämpften Kunstmarkt. Nicht nur Kaufleute und Adelige, sondern sogar Handwerker und Seeleute verlangten nach immer neuen Gemälden, von der Historie über das Porträt bis zum Stillleben. Rembrandt beherrschte wie wenige das gesamte Spektrum, signierte als Alleinstellungsmerkmal nur mit seinem Vornamen. Er verstand es, das Wesen der Porträtierten einzufangen und bei Historien wie der Blendung Simsons den dramatischen Höhepunkt mitreißend darzustellen.

Rembrandt Harmensz. van Rijn, Tronie eines Mannes mit Federbarett, um 1635-1640
Mauritshuis, Den Haag Foto: Mauritshuis, Den Haag
Rembrandt van Rijn, Tronie eines Mannes mit Federbarett, circa 1635-1640

Rembrandt bekam viele Aufträge für Porträts und unterhielt bald seine eigene Werkstatt mit zahlreichen Schülern. Die Marke Rembrandt wurde berühmt. Neben der Auftragsmalerei studierte er immer wieder die Vielfalt des menschlichen Gesichts und der Mimik. Ebenso beschäftigte er sich mit diversen Licht- und Wetterphänomenen, die er in großen Landschaftsbildern malte. Vorlagen waren kleine Zeichnungen und Druckgrafiken, die Rembrandt auf privaten Spaziergängen in der Nähe Amsterdams anfertigte.

Rembrandt Harmensz. van Rijn, Landschaft mit Steinbrücke, um 1638
Rijksmuseum, Amsterdam, erworben mit Unterstützung der Vereniging Rembrandt und A. Bredius, Amsterdam Foto: Rijksmuseum, Amsterdam
Rembrandt van Rijn, Landschaft mit Steinbrücke, circa 1638

Etwa 80 Gemälde und Zeichnungen von Rembrandts Zeitgenossen wie Anthonis van Dyck und Jacob van Ruisdael verdeutlichen den Kontext des Amsterdamer Kunstmarktes in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Rembrandt konnte seine Vormachtstellung auf diesem Markt fast 25 Jahre lang behaupten, eher er sich ab Mitte der 1650er mit dunkleren Farben und dickem Farbauftrag vom gegenwärtigen Kunstgeschmack entfernte.

Das Städel Museum bietet begleitend zur Ausstellung ein Digitorial mit zugänglich erklärten Hintergrundinformationen an, die in das Amsterdam des 17. Jahrhunderts einladen.Art.Salon

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