Davos-Ausstellung: Wie eine Gemeine Literatur, Kunst, Politik und Wissenschaft bewegte

Das Kirchner Museum im schweizerischen Davos konzentriert sich ab dem 28. November voll auf die historisch gewachsene Bedeutung des Kurorts. Mit Stolz zeigt das Ausstellungshaus Werke Ernst Ludwig Kirchners sowie Originaltagebücher, Notizen und Fotografien aus dem Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich, die die Besuchenden an die Hintergründe von Thomas Manns Der Zauberberg heranführen; ihm diente Davos als Schauplatz seines Romans. Aus dieser vielversprechenden Werkszusammenstellung entsteht in dem Museum derzeit die Ausstellung Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos, besichtigt werden kann sie vom 28. November 2021 bis zum 30. Oktober 2022.

Die Symbolkraft der heutigen 10.000-Seelen-Gemeinde Davos reicht rund 150 Jahre zurück: Einst sollte die dortige Hochgebirgsluft Tuberkulose heilen, heute steht der Ort noch immer als Synonym für einen Lungenkurort. In diesem Rahmen lernte auch Thomas Mann Davos kennen – er reiste 1912 bei einem Besuch seiner lungenkranken Ehefrau dorthin.   

Neben seinem europaweiten Stellenwert als Kurort dient Davos auch als Wintersportdestination, die damals wie heute bedeutende Persönlichkeiten anzieht: unter ihnen der Namenspate des Museums Ernst Ludwig Kirchner, der seiner Wahlheimat Berlin den Rücken kehrte und sich in Davos niederließ, aber auch Größen wie Arthur Conan Doyle, Robert Louis Stevenson, Albert Einstein oder Sonja Henie. In der Ausstellung mit dem Schwerpunkt »Mythos Davos« sollen schließlich auch ihre Geschichten erzählt werden. Diese Form der Veranstaltung stellt in gewisser Weise ein Novum dar, denn Davos wird hierin erstmals zum Thema einer solch umfangreichen Werkschau. Das Kooperationsprojekt mit dem Germanischen National Museum Nürnberg zieht dabei Verbindungslinien zwischen Medizin- und Kurgeschichte, Architektur, Wintersport, Kunst und Literatur, Philosophie und Politik.